Alles wird teurer und für viele Menschen immer schwieriger, sich das leisten zu können. Der Ansturm auf die Sozialmärkte, wo Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen eingekauft werden können, ist groß.
13.07.2022 19.02
Online seit gestern, 19:02 Uhr
Die Sonnenmärkte in Oberwart, Mattersburg und Neusiedl sind förmlich überschwemmt, ebenso der Pannonische Tisch in Oberpullendorf und Eisenstadt – mehr zu Frequenzsteigerungen im Sonnenmarkt. Sowohl Österreicher als auch Flüchtlinge aus der Ukraine oder anderen Ländern stehen Schlange vor dem Sozialmarkt. Viele von ihnen freuen sich, dort einkaufen zu können. Laut Volkshilfe sind im Burgenland rund 50.000 Menschen armutsgefährdet, darunter 6.000 Kinder.
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„Der Ansturm ist zu groß“
Eine Ortsbegehung des ORF Burgenland am Mittwoch zeigt, dass einige schon morgens vor der Pannonischen Tafel in Eisenstadt auf die Eröffnung warten. Der sogenannte Pannonische Tafelsalon öffnet eine Stunde vor der Warenausgabe. Es ist eine Art kostenloses Café, in dem jeder willkommen ist. In der Zwischenzeit füllen Freiwillige die Regale mit Lebensmittelspenden von Supermärkten, Bauern oder Privatpersonen. Ab 11:00 Uhr werden die Kunden in kleinen Gruppen in das Lebensmittelgeschäft eingelassen. „Der Ansturm ist jetzt sehr groß, vor allem weil wir viele ukrainische Gäste haben. Aber es gibt auch Österreicher, denn die Armut in Österreich nimmt zu. Alles wird teurer und deswegen kommen immer mehr Österreicher“, sagt Martin Trenker von der Pannonischen Tafel in Eisenstadt. Es sei bemerkenswert, dass viele Menschen auf den Einkauf bei der Pannonischen Tafel angewiesen seien und in die Armutsfalle gerutscht seien, sagt Trenker.
Großer Andrang auf den Sozialmärkten
Alles wird teurer und für viele Menschen immer schwieriger, sich das leisten zu können. Laut Volkshilfe sind im Burgenland rund 50.000 Menschen armutsgefährdet, darunter 6.000 Kinder. Entsprechend groß ist der Ansturm auf die sozialen Märkte, wo Lebensmittel zu stark reduzierten Preisen eingekauft werden können.
Schwierige Zeiten auch für die sozialen Märkte
Personen mit entsprechendem Ausweis können bei der Pannonischen Tafel für drei, vier oder fünf Euro einkaufen. Gefragt sind frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse, aber auch Joghurt – vor allem solche, die im Supermarkt teuer sind. Aber viele Supermärkte verkaufen in letzter Zeit die gleichen alten Produkte zu niedrigen Preisen, was es für soziale Märkte immer schwieriger macht, die Regale zu füllen. „Wenn sich die Schere weiter öffnet – weniger Spenden und mehr Kunden – dann könnte es irgendwann rar werden“, sagt Trenker. Für die Menschen, die darauf angewiesen sind, wäre das natürlich eine Katastrophe.