Die deutschen Häfen streiken zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen. Nach Informationen von NDR 90.3 wollen die Träger ab Donnerstag die Arbeit einstellen, diesmal für 48 Stunden. Rund 12.000 Menschen arbeiten in deutschen Häfen – von Hamburg über Bremerhaven bis Brake. Und überall dort soll die Arbeit mit Beginn der Frühschicht am Donnerstag ruhen. Dann werden die Schiffe wohl nicht mehr bearbeitet. Entsprechende Aufrufe werden nun auf mehrere Online-Kanäle verteilt. Der Streik wird voraussichtlich bis Samstag 6 Uhr morgens andauern und der längste seit über 40 Jahren sein. AUDIO: Erneuter Warnstreik an den Häfen am Donnerstag (1 Minute)
Bereits sechs Verhandlungsrunden
Hintergrund ist der aktuelle Tarifstreit. In der sechsten Verhandlungsrunde verbesserten die Arbeitgeber ihr Angebot nochmals und boten bis zu 12,5 Prozent über zwei Jahre. Ver.di fordert mindestens einen Inflationsausgleich, und zwar für alle Mitarbeiter. Zudem sollen nach einem Jahr Nachverhandlungen stattfinden. Schon vor Bekanntgabe des Streiks hatten Arbeitgeber vor einer weiteren Eskalation gewarnt. Verhandlungsführerin Ulrike Riedel sagte NDR 90,3, dass mit jedem weiteren Streik mehr Schiffe vor Häfen blockiert würden.
Die Häfen waren weitgehend lahmgelegt
Vor knapp drei Wochen legten Hafenarbeiter mit Frühschicht mit einem 24-Stunden-Warnstreik den Umschlag von Containern und Frachtschiffen in Deutschlands großen Nordseehäfen weitgehend lahm. Betroffen waren die Häfen Hamburg, Emden, Bremen, Bremerhaven, Brake und Wilhelmshaven. Davor hatte es bei den Hafenarbeitern viele Jahre keine Arbeitsniederlegungen gegeben. Weitere Informationen An den Terminals ging nichts mehr: In Hamburg und anderen Häfen beteiligten sich Tausende Hafenarbeiter an einem Warnstreik (23.06.2022). mehr In Tarifverhandlungen gibt es keine Einigung über die Löhne der Hafenarbeiter. Die Gewerkschaft ver.di lehnte das jüngste Angebot der Arbeitgeber ab. (06.11.2022) mehr Am Kai kommt es bereits zu langen Verzögerungen, doch viele Hafenarbeiter sind dem Aufruf von ver.di zum Warnstreik gefolgt. (06.09.2022) mehr Schiffe in der Deutschen Bucht, die darauf warten, in Hamburg gelöscht zu werden. Ein Streik kann die Situation verschlimmern. (03.06.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90.3 Aktuell | 13.07.2022 | 06:00 Uhr