www.imago-images.de/Bernd Friedel Audio: rbb24-Inforadio | 08.07.2022 | Josefine Jahn | Bild: www.imago-images.de/Bernd Friedel Die Feuerwehr ist auch am fünften Tag des Waldbrandes in der Lieberoser Heide im Einsatz. Er rechne aber nicht mehr damit, dass sich die Flammen weiter ausbreiten. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Brandstiftung. Das am Montag in Brand geratene Waldgebiet in der Lieberoser Heide (Dahme-Spreewald) ist nach Angaben des Ortsbrandmeisters Christian Liebe „ausgebrannt“. Die Lage habe sich am Freitag deutlich verbessert, teilte die Region Dahme-Spreewald am Mittag mit. Nach neuesten Messflügen war eine Fläche von 90 Hektar von dem Brand betroffen. Aber es gibt keine Flammen mehr. Im Helikopter seien immer noch Glutnester aktiv, sagte er. Die Feuerwehr will nun am Freitag und Samstag Wege pflastern und verbreitern – damit sie im Falle eines erneuten Ausbruchs schnell mit Geräten und Fahrzeugen in betroffene Gebiete vordringen kann. Grundsätzlich dürfte das Feuer aufgrund des sumpfigen Geländes noch mehrere Wochen unter Tage schwelen. Dagegen kann die Feuerwehr nach eigenen Angaben präventiv jedoch nichts unternehmen.

Drohnen und Helikopter zur Hand

Bis Sonntag wurden zunächst weitere Einsatzkräfte in das Brandgebiet eingeteilt. Am Freitag hieß es zunächst, Drohnen und Helikopter mit Wärmebildkameras würden wieder über das Brandgebiet fliegen, um nach Glut zu suchen. Am Freitagmorgen entschieden die Helfer jedoch, dass sowohl Drohnen als auch Hubschrauber in Bereitschaft bleiben würden, da das schwelende Geräusch aus der Luft nur schwer zu löschen sei. Sie haben nicht genug Wasser, sagte der örtliche Feuerwehrchef Christian Liebe dem rbb. Einsatzkräfte halten derzeit den Boden an den Rändern des betroffenen Gebiets feucht. Nun hofft man, dass nach einem weiteren Wochenende mit Großeinsätzen die Situation im Laufe der nächsten Woche beendet werden kann. Für einzelne Ausbrüche ist dann die örtliche Feuerwehr zuständig. Nach Angaben des Landkreises waren am Freitagmorgen etwa 180 Feuerwehrleute und 30 Fahrzeuge im Einsatz.

Die Polizei sucht neben früheren Buschbränden

Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Brandstiftung. Das teilte die Polizeidienststelle Süd in Cottbus dem Rbb mit. Eine Stabsstelle untersucht derzeit Zusammenhänge und Parallelen zu ähnlichen Bränden auf der Lieberoser Heide in den letzten Jahren. Der letzte Brand in der Lieberoser Heide im Jahr 2019 bestätigte den Verdacht der Brandstiftung. Die Täter sind jedoch noch nicht ermittelt. Auch bei dem großen Waldbrand bei Mühlberg vor einigen Wochen vermutete die Polizei Brandstiftung.

Distrikt-Governor: „Wir prüfen die Lage“

Die Intensität des Feuers habe am Donnerstagmorgen erstmals deutlich abgenommen, teilte der Landkreis Dahme-Spreewald mit. Landeskommandant Stephan Loge (SPD), der sich erneut vor Ort ein Bild machte, sagte am Donnerstag: „Wir haben die Lage hier mit dem Waldbrand in der Lieberoser Heide im Griff. Es ist uns gelungen, Evakuierungen aus den Nachbardörfern konsequent zu vermeiden.“ Wind hatte am Mittwoch die Löscharbeiten zusätzlich erschwert. Darüber hinaus können Rettungskräfte das betroffene Gebiet nicht betreten, da es mit Munition geladen ist. Laut Feuerwehr kann der Brand nur auf zugelassenen Wegen gelöscht werden. Ausstrahlung: Antenne Brandenburg, 8. Juli 2022, 6 Uhr