Nach wochenlanger Debatte um Energiepreisobergrenzen geriet die ÖVP dieser Tage in eine schwierige Situation: Nachdem die Landeshauptfrau von Niederösterreich, Johanna Mikl-Leitner, nationale Energiepreisobergrenzen als Abhilfe gegen die enormen Preissteigerungen gefordert hatte – vor allem für Strom – Mehrere ÖVP traten an – Granden, um dasselbe zu tun. Nach der Ankündigung von Mikl-Leitner forderte der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler die Bundesregierung auf, die Gespräche zügig abzuschließen, auch sein oberösterreichischer Amtskollege Thomas Stelzer drückte von St. Pölten. Allein: Die türkische Regierungsspitze denkt sich immer noch nichts dabei, Kanzlerin und Finanzminister forderten europäische Lösungen für Energiepreisinterventionen – wieder abgelenkt von den ÖVP-Landeschefs aus Salzburg und Vorarlberg. ÖVP-Klubchef August Wöginger versucht nun, heikle Diskussionen zwischen dem mächtigsten Landespolitiker und der Bundesspitze mit einem Kompromiss zu entschärfen. Die von Mikl-Leitner geforderte Preisobergrenze lehnt er ab: „Ich stimme den Experten zu, die unmissverständlich sagen, dass eine allgemeine Preisobergrenze nur europaweit funktioniert“, sagt Wöginger im „Presse“-Interview. Nachtrag: „Aber natürlich sind die Stromrechnungen hoch. Deshalb denke ich, dass die Experten jetzt – wie Professor Felbermayr vorschlägt – eine Tarifobergrenze prüfen und berechnen sollten.’