Ein 38-jähriger Mann ist am Freitag vom Amtsgericht Feldkirch wegen mehrerer Straftaten, darunter Nötigung und Vergewaltigung, zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Trotz der Unschuldsbeteuerungen des Angeklagten glaubte der Senat dem Opfer. Die Entscheidung ist nicht endgültig.
15.07.2022 18.56
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Der 38-Jährige, der ursprünglich aus dem Irak stammt, lernte den 30-Jährigen aus Vorarlberg 2020 in einer Bar in Dornbirn kennen. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits mit einer Frau aus seiner Heimatstadt verheiratet, mit der er fünf Kinder hat.
Fortgesetzte Gewalt gegen „zweite Frau“
Der 30-Jährige konvertierte für den Angeklagten zum Islam und trug ein Kopftuch. Es folgte eine muslimische Hochzeit und die 30-Jährige wurde die “zweite Frau” des Irakers. Nach Angaben der Frau habe er ihr immer wieder Anweisungen gegeben und sie unterdrückt – auch mit Gewalt. Es gab Ohrfeigen, Schläge, Drohungen.
Zwangsabtreibung
Im Frühjahr 2021 wurde die Vorarlbergerin schwanger. Laut Anklage beantragte ihr Mann den Schwangerschaftsabbruch, weil er während einer Taufzeremonie im Bekanntenkreis eine katholische Kirche betreten hatte. Er sagte, er habe gedroht, ihn in den Irak zu entführen und zu töten. Die Frau gab nach und beendete die Schwangerschaft.
Vergewaltigung und Einbruch
Nur wenig später – im Sommer 2021 – zwang der 38-Jährige laut Gericht seine Frau gegen ihren Willen zum Sex in der WG im Landkreis Bregenz. Trotzdem zeigte die 30-Jährige den Täter erst an, als er sich nach dem Ende der Beziehung auf unbekannte Weise Zugang zu ihrer Wohnung verschafft hatte.
Der Mann bestreitet alles, das Gericht glaubt das der Frau
Die Geschworenen glaubten den Aussagen des 38-Jährigen nicht, der auf seiner Unschuld beharrte. Er wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und der Frau 6.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Die Entscheidung ist nicht endgültig.