Im Falle einer weiteren Eskalation der Energiekrise mit deutlich höheren Preisen hält Verbraucherschutzministerin Lemke ein Moratorium für Strom- und Gasausfälle für notwendig. Der Städte- und Gemeindebund schlug die Schaffung von Heizflächen vor.

Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke kündigte für den Fall weiterer Energiepreiserhöhungen ein Moratorium für Strom- und Erdgasabschaltungen an. „Im absoluten Krisenfall könnte es passieren, dass die Bundesnetzagentur den Energieunternehmen erlaubt, Preiserhöhungen trotz Preisgarantie an die Verbraucher weiterzugeben“, sagte Lemke der „Bild am Sonntag“. Für Verbraucher wäre dann ein Moratorium für Strom- und Gasschleusen nötig. „Und im Krisenfall werden wir auch über ein weiteres Hilfspaket entscheiden müssen“, sagte Lemke.

Einerseits müsse sichergestellt werden, dass die Versorger die Energieversorgung im Land aufrechterhalten können, sagte der Grünen-Politiker. „Andererseits sollte in einer solchen Krisensituation niemandem der Strom oder das Gas abgestellt werden, weil er mit der Rechnung im Rückstand ist.“ Zudem dürften Energieunternehmen die Lieferungen an ihre Kunden nur drei Monate im Voraus stoppen, sagte Lemke. „Im Moment ist die Versorgung mit Erdgas gesichert, aber ja: Wir müssen uns auf schwierige Zeiten im Winter einstellen, in denen die Verbraucher besonderen Schutz brauchen.“

So hat die Bundesregierung angeordnet, „dass Energieunternehmen ihren Kunden eine dreimonatige Kündigungsfrist mitteilen müssen, wenn sie die Energielieferung einstellen wollen“. Das verhindert eine Situation wie im vergangenen Winter, als Anbieter von Billigstrom die Serienlieferungen einfach eingestellt haben.

Bindeglied von Städten und Gemeinden: Räume im Winter heizen

Angesichts der drohenden Erdgasknappheit und der hohen Energiepreise schlug der Städte- und Gemeindebund die Schaffung von Raumheizgeräten vor. „Da niemand sagen kann, wie dramatisch die Entwicklung sein wird, sollte auch über die Bereitstellung von Wärmeinseln oder warmen Räumen nachgedacht werden, in denen sich gerade ältere Menschen auch in sehr kalten Wintern aufhalten können“, sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Landsberg der Zeitung.