Von Sara Orlos Fernandes
Im Namen des Volkes: Berlin könnte das Sport- und Unterhaltungszentrum (SEZ) bald zurückerobern! Das entschied das Berufungsgericht am Freitag im Berufungsverfahren. 2003 kaufte der sächsische Unternehmer Rainer Löhnitz von einem Immobilienfonds das ehemalige DDR-Erlebnisbad an der Landsberger Allee. Der Preis: ein symbolischer Euro! Für den gleichen Betrag wird sie nun das SWZ im Land Berlin zum Kauf anbieten. „Wir haben einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Der zunehmende Verfall der SEZ findet damit ein Ende“, sagte Staatssekretär Barbro Dreher. Das Urteil markiert das Ende eines sechsjährigen Rechtsstreits. Mit dem Kauf des SEZ wurde Löhnitz vertraglich verpflichtet, die Kegelbahn, die Sauna und das Fitnessstudio offen zu halten und ein Hallenbad zu eröffnen. In letzterem Punkt sah der Senat einen Vertragsbruch und zog vor Gericht. Nachdem Löhnitz in erster Instanz Recht hatte, wurde ihm am Freitag die Aufhebung des Kaufvertrags angeordnet. Rainer Löhnitz kaufte das marode SEZ 2003 für nur einen Euro Foto: Ullstein Bild Dadurch wird in der Innenstadt erheblicher Platz für Bauvorhaben frei. Laut Wirtschaftsbehörden hat das Abgeordnetenhaus 2018 einen Bebauungsplan für das 5,6 Hektar große Gelände gebilligt. Dieser sieht unter anderem den Bau dringend benötigter Wohnungen und einer Schule vor. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, der Unternehmer kann gegen die Nichtabnahme klagen. Themen: Immobilien in Berlin SEZ-Verfahren