Starker Verteidiger
Doch der nach dem 2:2-Erfolg im Auftaktspiel heftig kritisierte Bundestrainer hatte seinen Spielern offenbar einen klaren Spielplan vorgegeben. Von Beginn an verteidigten sich die Schweizer gut gegen die Silbermedaillengewinner in Tokio. Luana Bühler, die anstelle der immer noch mit gesundheitlichen Problemen kämpfenden Rahel Kiwic startete, bildete mit Viola Calligaris ein sicheres Innenverteidiger-Duo. Auch die Stürmer waren gut organisiert und bildeten ein dichtes Abwehrnetz, sodass die favorisierten Schweden in der ersten Halbzeit keine nennenswerten Chancen hatten. Auf der anderen Seite bekam die Schweiz sogar einen Elfmeter zugesprochen, der nach Rücksprache mit dem VAR wieder zurückgenommen wurde: Der Eingriff bei Noel Maritz reichte nicht für einen Elfmeter. Nach der Pause ging es schnell:
- Min: Nach einem langen Ball auf Stina Blastenius stehen Calligaris und Bühler einmal daneben. Der schwedische Stürmerstar scheitert an Gaëlle Thalmann. 53. Min: Die Schweden nutzen den zweiten Patzer im Schweizer Rücken aus. Fridolina Rolfö genießt auf der linken Seite zu viel Freiheit und schlägt Thalmann ins kurze Eck. 55. Min: Ramona Bachmann gleicht direkt aus. Nach einer Flanke von Ana-Maria Crnogorcevic verteidigt die schwedische Torhüterin Hedvig Lindahl schlecht. Bachmann schaut zu und trifft ins Eck zum 1:1.
Das Tor leitete die beste Phase der Schweizerinnen ein. Vorher konnten sie nicht verbergen, dass in der Zukunft nicht viel zusammen lief. Doch die zwischenzeitliche Euphorie hielt nicht lange an. Torschütze Bachmann musste zunächst mit Oberschenkelkrämpfen vom Platz (71.), womit Nielsens Auswechselgrenze ausgereizt war. Und kurz darauf erzielte die eingewechselte Hanna Bennison den Siegtreffer. Er schlug Tallman, die sich zuvor bei ihrem Eingreifen im Strafraum verletzt hatte, mit einem sehenswerten Weitschuss (79.). Dadurch konnten die Schweizerinnen nicht mehr reagieren. Die Schweden suchten die endgültige Entscheidung und trafen noch zweimal ins Netz. Beide Tore wurden jedoch aberkannt.
So läuft das
Am Sonntag (ab 17 Uhr live auf SRF Zwei, Anpfiff 18 Uhr) bestreiten die Schweizer in Sheffield erneut das letzte Gruppenspiel gegen Titelverteidiger Holland. Erneut muss sich das Nielsen-Team mit der Rolle des Underdogs begnügen. Ein Sieg sollte dann zwingend erforderlich sein, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Die Niederländer treffen im Abendspiel (ab 20.30 Uhr live auf SRF Zwei und der Sport-App) auf Portugal.