Die Bundesregierung hatte jedoch betont, dass sie dies für eine Farce halte und Russland Gaslieferungen als politische Waffe einsetze. Russland hingegen hat angekündigt, dass die Gaslieferungen nach Europa wieder steigen werden, wenn die reparierte Turbine nach Kanada zurückgebracht wird. Die kanadische Regierung gab am Samstag bekannt, dass Siemens Kanada eine befristete und widerrufliche Lizenz erhalten wird, damit die reparierten Nord Stream 1-Turbinen nach Deutschland zurückgebracht werden können. Lesen Sie auch Ohne die notwendige Versorgung mit Erdgas stünde die deutsche Wirtschaft in großen Schwierigkeiten und es bestehe die Gefahr, dass die Deutschen ihre Häuser im Winter nicht mehr heizen könnten, hieß es. Ein Sprecher der Bundesregierung sprach kürzlich von “positiven Signalen” aus Kanada zur Rückgabe der Turbine. Die Regierung hat argumentiert, dass die Turbine restauriert werden muss, damit Russland kein technisches Problem mehr geltend machen kann. Lesen Sie auch Kanada wiederum gefiel das nicht, weil Ottawa befürchtete, gegen westrussische Sanktionen zu verstoßen, wenn die Turbine an eine Verdichterstation in Russland geliefert würde. Daher wurde eine Lösung in Betracht gezogen, bei der die Turbine zunächst nach Deutschland geliefert würde. Die Unterbrechung der Erdgasversorgung von Nord Stream 1 führte zu Sofortmaßnahmen der Bundesregierung. Unter anderem befürchtet er, dass die deutschen Gasspeicher bis zum Herbst nicht ausreichend gefüllt sein könnten, um Unternehmen, die auf Erdgas für die Produktion angewiesen sind, durch die Wintersaison zu bringen. Am Montag beginnen die Wartungsarbeiten an der Pipeline, die voraussichtlich zehn Tage dauern werden. Immer wieder wurde die Befürchtung geäußert, dass Russland dann noch weniger oder gar kein Gas durch die Pipeline schicken könnte.
Alle Entwicklungen im Live-Ticker:
5:53 Uhr – Von einem Energiefestpreis von 300 Euro bleiben im Schnitt nur noch 193 Euro übrig
Bei Zahlung der Energie-Flatrate erhalten Arbeitnehmer statt 300 Euro im Schnitt nur 193 Euro netto. Das ist das Ergebnis von Berechnungen des Bundesfinanzministeriums, die der Mediengruppe Funke in einem Vorbericht vorliegen. Bei der Berechnung stützt sich das Ministerium auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach lag das Bruttojahreseinkommen für Vollzeitbeschäftigte im vergangenen Jahr bei 54.304 Euro. „Ohne weitere Abzüge ergäbe sich im Durchschnitt ein Abschlag von 107 Euro auf die Energiepauschale“, heißt es in dem Schreiben. Der Einheitsenergiepreis von 300 Euro soll die heutigen hohen Energiepreise kompensieren. In den meisten Fällen müssen Arbeitnehmer im September 2022 von ihrem Arbeitgeber bezahlt werden. Die Pauschale ist Teil des von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakets als Reaktion auf hohe Energiepreise, das auch den Spritrabatt, das Ticket von 9 Euro, beinhaltet und 100 Euro Kinderbonus. Lesen Sie auch
5:16 Uhr – Landesregierungen und Landtage wollen Energie sparen
Landesregierungen und Landesparlamente wie der Bundestag wollen künftig sparsam mit Energie umgehen. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur erwägen derzeit viele Länder, Räume im Winter weniger zu heizen und im Sommer die Klimaanlage herunterzudrehen. Der Landtag von Rheinland-Pfalz spart bereits. Die Klimaanlage kühle das Gebäude nur auf 24 Grad statt auf 21 Grad, sagte ein Sprecher. Der saarländische Landtag plant dagegen nur Sparmaßnahmen im Winter: Die Heiztemperatur soll dann von 22 auf 20 Grad gesenkt werden, hieß es. In Baden-Württemberg erwägt das Finanzministerium, die Büros der Beamten im Winter auf 18 Grad zu heizen. Energiesparmaßnahmen wurden am Donnerstag vom Ältestenrat im Bundestag beschlossen. Berlins Finanzsenator Stephan Schwarz (parteilos) forderte die öffentliche Hand auf, die Energieregulierung ebenso zu unterlaufen wie private Haushalte und Unternehmen. „Natürlich muss die Funktionsfähigkeit der Behörden und der Berufsschutz erhalten bleiben, aber ansonsten sehe ich keine Tabus“, sagte er.
05:00 – Wanderung Präsident: Die Benzinpreise werden die Menschen davon überzeugen, zu steigen
Aus Sicht des Deutschen Wanderverbandes könnte das Wandern auch nach der Corona-Pandemie eine Art Krisengewinner bleiben. Umweltbewusstsein, wachsende Klimasorgen und vor allem steigende Preise werden immer mehr Menschen in die Natur locken und das Wandern als Freizeittrend noch beliebter machen, sagte der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Hans-Ulrich Rauchfuß, der Deutschen Presse-Agentur . (dpa). „Die Menschen neigen dazu, zur Natur zurückzukehren, Ausgewogenheit und Vielfalt zu suchen“, erklärte er. Rauchfuss zeigte sich zuversichtlich, dass die durch die Pandemie stark gestiegene Zahl der Wanderer auch ohne die Corona-Einschränkungen hoch bleiben werde. Lesen Sie auch
3:52 Uhr – Ministerin Lemke will Verbraucher vor Strom- und Gassperren schützen
Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) hält ein Moratorium für Strom- und Gasstopps für notwendig, falls die Energiekrise mit deutlich höheren Preisen weiter eskaliert. „Im absoluten Krisenfall könnte es passieren, dass die Bundesnetzagentur den Energieunternehmen erlaubt, Preiserhöhungen trotz Preisgarantie an die Verbraucher weiterzugeben“, sagte Lemke der „Bild am Sonntag“. In diesem Fall wäre ein Moratorium für Strom- und Gasausfälle erforderlich. Einerseits müsse sichergestellt werden, dass die Versorger die Energieversorgung im Land aufrechterhalten können, sagte Lemke. „Andererseits sollte in einer solchen Krisensituation niemandem der Strom oder das Gas abgestellt werden, weil er mit einer Rechnung im Rückstand ist.“ Winter, wenn Verbraucher besonders geschützt werden müssen. Angesichts der drohenden Erdgasknappheit und der hohen Energiepreise schlug der Städte- und Gemeindebund die Schaffung von Raumheizgeräten vor. „Da niemand sagen kann, wie dramatisch die Entwicklung sein wird, sollte auch über die Bereitstellung von Wärmeinseln oder warmen Räumen nachgedacht werden, in denen sich gerade ältere Menschen auch in sehr kalten Wintern aufhalten können“, sagte Vorstandsvorsitzender Gerd Landsberg der Zeitung.
02:38 Uhr – Der Tag der Stadt fordert einen Schutzschild für Versorgungsunternehmen
Der Deutsche Städtetag hat angesichts der Gaskrise einen besseren Schutz kommunaler Energieversorger gefordert. Die Bundesregierung müsse die Stadtwerke „unter das schützende Dach der Wirtschaft stellen“, sagte der Stadttagsvorsitzende Markus Lewe (CDU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Und wir brauchen Bürgschaften und Kredite für betroffene Energieversorger sowie ein Insolvenzmoratorium, um die Insolvenzantragspflicht auszusetzen.“ Der Oberbürgermeister von Münster betonte: „Stadtwerke versorgen Millionen von Haushalten, Gewerbe und Industrie vor Ort. Nahverkehr, städtische Krankenhäuser, Müllabfuhr und Bäder sind darauf angewiesen. Die Versorgungssicherheit darf nicht gefährdet werden.” Lewe warnte davor, dass bevorstehende Wartungsarbeiten an der Nord Stream 1-Pipeline und Spekulationen über eine Kürzung der russischen Gaslieferungen die Preise immer weiter in die Höhe treiben. Lesen Sie auch Treffen der Außenminister der G-20
1:03 Uhr – Der Verein befürchtet die Überlastung der Schulen nach den Sommerferien
Der Bundespräsident des Verbands Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, befürchtet, dass nach den Sommerferien die Schulen durch eine wachsende Zahl ukrainischer Schüler überlastet werden könnten. Die Schulpflicht für Kinder aus dem Ausland beginnt spätestens nach sechs Monaten. „Das bedeutet eine weitere Steigerung der Zahl der ukrainischen Schüler an den Schulen, zusätzlich zu den bereits 140.000 im System“, sagte Beckmann den Zeitungen der Mediengruppe Funke (Sonntag). „Dieser erwartete Anstieg steht einem Bildungssystem gegenüber, das aufgrund chronischer finanzieller Unterversorgung dramatisch unterbesetzt ist“, sagte Beckmann. “Lehrer arbeiten seit Jahren am Limit und müssen dringend entlastet werden.” Grundsätzlich sei es richtig, Studierenden, die in Deutschland bleiben wollen, Möglichkeiten zum Erlernen der deutschen Sprache zu bieten, sagte Beckmann. Viele Ukrainer wollten jedoch so schnell wie möglich in ihre Heimat zurückkehren. „Im Deutschunterricht helfen diese Leute wenig. Stattdessen brauchen sie Angebote und Strukturen, die ihnen helfen, an Bildungsangeboten aus der Ukraine teilzuhaben“, so Beckmann. Lesen Sie auch Westliche Kriegsmüdigkeit
23:02 Uhr – Sportminister: 100 ukrainische Athleten im Krieg getötet
Nach Angaben des ukrainischen Sportministers Vadym Gutzeit wurden seit Kriegsbeginn 100 ukrainische Sportler und Trainer entweder auf dem Schlachtfeld oder durch russische Bombenangriffe getötet. 22 wurden von russischen Truppen gefangen genommen. Mehr als 3.000 Sportler tragen derzeit Uniformen, erklärte Gutzeit am Samstag auf Facebook.