Von ursprünglich 137 Tagfalterarten zu Beginn der Aufzeichnungen sind nur noch 104 Arten in Wien vertreten.  Die Stadt unternimmt bereits Schritte, um die Schmetterlingspopulation zu schützen, die unter dem Verlust ihres Lebensraums leidet.          
     10.07.2022 06.01       
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Wien hat eine hohe Biodiversität an Tagfaltern. Neben den 104 bekannten Schmetterlingsarten wird das Nachtfaltervorkommen in Wien auf rund 2.365 Arten geschätzt. Allerdings ist die Zahl der vertretenen Nachtfalter seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1776 stark zurückgegangen. Einige der in Wien gefundenen Tagfalter gelten heute als besonders streng geschützt. ORF Wien / Österreichischer Schmetterlingsschutz Der Schwalbenschwanz gilt in Österreich als gefährdet

Belastung durch Klimawandel und Einsatz von Pestiziden

„Schmetterlinge tragen durch die Bestäubung von Pflanzen zur Nahrungsproduktion in unserem Ökosystem bei. Außerdem dienen ihre Raupen als wichtige Nahrungsquelle für andere Tierarten“, erklärt Daniela Lehner von der Austrian Butterfly Conservancy. Neben dem Klimawandel, dem hohen Einsatz von Pestiziden in Grünanlagen und der Stadtentwicklung droht der Verlust an Tagfalterarten in Wien. Auch im privaten Bereich kann der Mensch durch bewussten Umgang den Artenschutz unterstützen. So kann man seinen Rasen seltener mähen oder heimische Pflanzen pflanzen, rät Lehner. Biodiversität ist ein wichtiger Indikator für Zustände in Naturräumen und stellt ein Frühwarnsystem für deren Gefährdung dar. mehr zum Thema

Die Rettung der „Wiener Linien Schrecke“

Schaffen Sie neuen Raum für Schmetterlinge

Die Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22) hat in den letzten Jahren bereits zahlreiche Aktionen zur Erhaltung und zum Schutz der Tagfalter durchgeführt. Beispielsweise müssen mit der sogenannten Wald- und Wiesencharta Landschaftsräume wie der Wienerwald und der Donauraum und deren Tierbestände geschützt werden. Auch die Wiener Linien fördern die Biodiversität mit rund sechs Hektar Grünfläche. In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur wurden bei den Untersuchungen viele Pflanzen- und Wildbienenarten sowie 40 Schmetterlingsarten nachgewiesen.