Nicht immer handelt es sich um eine Allergie im klassischen Sinne – die sogenannte Sonnenallergie. Fachbegriffe reichen von leichter polymorpher Eruption über leichte Urtikaria bis hin zu Mallorca-Akne. Für den Laien ist das kaum erkennbar. Facharzt am UKM (Universitätsklinikum Münster) ist Priv.-Doz. Dr. Carsten Weishaupt, Leiter der Sprechstunde Photodermatologie, u.a. Er sagt: „Leider ist die Botschaft, die Betroffene nicht gerne hören, dass es am klügsten ist, sich konsequent von extremer Sonneneinstrahlung fernzuhalten, um eine Sonnenallergie zu vermeiden.“

DR. Weishaupt, wirkt sich die Sonne wirklich positiv oder negativ auf die Haut aus? Natürlich beides. Es gibt positive Effekte, denn wir fühlen uns wohl, wenn wir in die Sonne gehen. Außerdem hängt die wichtige Produktion von Vitamin D davon ab, wie stark wir der Sonne ausgesetzt sind. Aber es gibt auch viele negative Auswirkungen der Sonne, weil sie sehr energiereiche Strahlung auf unsere Haut sendet. Dies kann zu einer schnelleren Hautalterung, aber auch zu entzündlichen Veränderungen wie Sonnenbrand oder sogar sonnenbedingten Tumoren führen. Ist „Sonnenallergie“ wirklich eine allergische Reaktion? Das Wort „Sonnenallergie“ ist eigentlich irreführend, da der Begriff meist versucht, unterschiedliche Hautreaktionen auf Sonneneinstrahlung zu überdecken. In Einzelfällen kann die Sonnenallergie tatsächlich eine Allergie sein, zum Beispiel bei der sogenannten polymorphen Lichteruption, die 18 Prozent der Fälle ausmacht. Auch die „mallorquinische Akne“, die sich als kleine Pickelchen auf der Haut äußert, gehört zur Gruppe der polymorphen Lichtausschläge. Im Gegensatz dazu sind toxische Hautreaktionen zu beobachten, die im Zusammenhang mit anderen Stoffen auf der Haut auftreten können. Wie sieht der vielgestaltige Lichtblitz aus? Offensichtlich ganz anders im wörtlichen Sinne…? Ja, denn das Erscheinungsbild kann ganz anders sein: Bläschen können entstehen, Papeln können entstehen, es können nur Flecken sein, es kann auch jucken … eine polymorphe Reaktion im Wortsinne. Im Gegensatz dazu: Was ist die klassische „Mallorca-Akne“? Die „mallorquinische Akne“ gehört ebenfalls zu den polymorphen Lichtausbrüchen, es ist nur eine etwas andere Art von Reaktion. Dadurch entstehen kleine Knötchen auf der Haut, die meist auch einen entzündeten Rand haben. Sie tritt oft erst nach einigen Tagen auf, besonders wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist. Leider dauert es immer relativ lange, bis es wieder weggeht. Was kann ich tun, wenn ich zu Sonnenallergien neige? Ehrliche Antwort: Schützen Sie sich vor der Sonne. Tragen Sie daher Sonnencreme auf, tragen Sie Kleidung zum Schutz vor UV-Strahlen und suchen Sie Schatten auf, besonders in der Mittagssonne. Alles andere verursacht Reaktionen auf die Sonne. Wenn ich zu viel des Guten hatte – wie gehe ich am effizientesten mit den verschiedenen Erscheinungsformen um? Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Bei der Sonnenurtikaria unterscheidet sich diese etwas von den anderen Formen, denn auch hier wirken Antihistaminika. Ansonsten hilft nur das Vermeiden direkter Sonneneinstrahlung. Alternativ können Sie versuchen, dem vorzubeugen, indem Sie Ihre Haut schrittweise an die Sonne gewöhnen. Bei den anderen Manifestationen wird oft Kortison eingesetzt. Aber wenn eine polymorphe Lichtreaktion sehr stark ist und jedes Jahr auftritt, sollten Sie auch hier an die Sonne gewöhnen. Bedeutet Sonnengewöhnung automatisch Solarium? Nein, Solarien sind dafür bekannt, die Haut zu schädigen und sind eine der Hauptursachen für Hautkrebs. Um Patienten mit Lichtunverträglichkeit an Licht zu gewöhnen, nutzen wir Dermatologen Lichtkabinen, in denen wir die Haut dosiert UVA- oder UVB-Strahlung aussetzen. Zu Hause vorhandene Lichtkabinen sollten nicht selbst bedient werden: Die Einarbeitung in das Licht sollte von einem Arzt überwacht werden. In der Regel setzen wir die Phototherapie als Erhaltungstherapie über einen längeren Zeitraum fort. Transparenzhinweis: Dieser Inhalt wurde uns vom Universitätsklinikum Münster (UKM) zur Verfügung gestellt.

Auch im Video Dr. Carsten Weishaupt über die verschiedenen Arten der Sonnenallergie und was dagegen hilft.

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