„Ich habe mir nur weh getan“ Zum Lachen und Weinen: Sigi Suhr stürzt vom Fahrrad und bricht sich mehrere Rippen. Dann stellt er ein Ticket aus. Die unrühmliche Geschichte endet für den damals 66-Jährigen im Gefängnis. Gepostet: 11.07.2022 um 00:25 Dieses Bußgeld klingt wie ein schlechter Scherz: Ein Mann stürzt vom Fahrrad, verletzt sich nur, bekommt aber trotzdem einen Strafzettel, weigert sich, ihn zu bezahlen – und landet im Gefängnis. Das Opfer dieses Scherzes: Sigi Suhr aus Freiburg (D). Rückblick: Im Sommer 2019 radelte Suhr gemütlich mit dem Velo durch Schaffhausen. Der damals 66-Jährige wollte den Bodensee umrunden. Doch schon im Zentrum von Schaffhausen finden seine Pläne ein jähes Ende: Der Rentner ignoriert eine Schwelle, stürzt vom Velo und bricht sich mehrere Rippen.
Er hat nichts getrunken, er hat niemandem wehgetan
Aber das ist noch nicht alles. Der Deutsche bricht nicht nur sich selbst – sondern laut Staatsanwaltschaft Schaffhausen auch die Verkehrsregeln. Ihm wird “Verkehrsverstoß durch Nichtbeherrschen des Fahrzeugs” vorgeworfen. Die Behörde verlangt eine Busse von 150 Franken. Shur ist darüber verärgert. Er habe keinen Alkohol getrunken, er habe niemanden verletzt, er habe nichts geschadet, schrieb der „Südkurier“ damals. Dem Staatsanwalt ist das egal. Sie bleibt unerbittlich: „Die Nichtbeherrschung des Fahrzeugs ist strafbar, wenn sie auf einen Fahrfehler oder eine falsche Reaktion des Fahrers zurückzuführen ist“, teilte die Behörde der Deutschen Zeitung mit. Es ist so echt! Mehr zum Thema Fahrradunfälle
Zwei Nächte im stinkenden Gefängnis
Doch Sigi Suhr bleibt dabei: Er zahlt die für ihn absurden Bußgelder nicht. Folge: Ersatzhaft. Shur sollte ins Gefängnis gehen. Dort wird er im Januar 2020 zwei Nächte verbringen. Später wird er über seinen Aufenthalt im Gefängnis berichten, dass das Zimmer und die Bettwäsche „nach Rauch gestunken“ hätten. Deshalb konnte er nicht schlafen. Nach dieser unrühmlichen Episode fällt sein Urteil über die Schweiz wenig überraschend aus: «Das ist natürlich nicht gerade förderlich für den Tourismus in der Schweiz.»