Landeshauptfrau Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) spricht sich gegen die Strompreisobergrenze aus. In Vorarlberg haben illwerke/vkw die Preiserhöhungen bereits moderiert, bis Mai gibt es keine mehr.
13.07.2022 23.07
Online ab heute, 7.23 Uhr
Mehrere ÖVP-Landeshauptmänner, Johanna Mikl-Leitner aus Niederösterreich, der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, sein oberösterreichischer Amtskollege Thomas Stelzer und Wilfried Haslauer aus Salzburg fordern mehr oder weniger eine Preisobergrenze für Stromenergie. Der Staat diktiert den Energieversorgern dann den Preis, zu dem sie Strom an ihre Kunden verkaufen dürfen. Der Staat würde dann die Marktpreisdifferenz an die Energieversorger zahlen.
„Wer wechselt, zahlt doppelt oder dreifach“
Vorarlbergs Landeshauptfrau Barbara Schöbi-Fink (ÖVP), die derzeit Landeshauptmann Markus Wallner während seines Krankenstands an der Landesspitze vertritt, lehnt eine solche Preisobergrenze ab. Der Stromerzeuger illwerke/vkw – mehrheitlich im Besitz des Landes Vorarlberg – hat bereits Kosten gesenkt. Bis Mai wird es keine Strompreiserhöhung geben. Wechselt man aber von illwerken/vkw zu einem anderen Stromanbieter, zahlt man auf einen Schlag das Doppelte oder Dreifache für den Strom, sagt Schöbi-Fink.
Schöbi-Fink: In Vorarlberg gibt es keinen Druck, schnell zu handeln
Durch die illwerke/vkw in Vorarlberg besteht kein Zwang zum schnellen Handeln. Vorarlberg kann es vor allem nicht alleine schaffen. Der Strommarkt macht nicht an der Grenze halt, aber „wir sind Teil eines Verbundes“, sagt Schöbi-Fink. „Wenn wir mit einer Deckelung eingreifen und mit Steuergeldern entschärfen, dann bedeutet das natürlich, dass auch ausländische Kunden von diesem subventionierten Strompreis profitieren könnten, was wir gar nicht verhindern konnten“, sagt Schöbi-Fink. mehr zum Thema
Strompreisobergrenze: Zadra ist skeptisch
Auch der Landesenergierat Zadras ist skeptisch
Energielandesrat Daniel Zadra (Grüne) hat sich zuvor gegen die Strompreisdeckelung ausgesprochen. Zadra war vorsichtig, ob eine Strompreisobergrenze tatsächlich der richtige Weg sein könnte, um die Inflation erträglicher zu machen. „Der Preis wird dann künstlich nach unten gedrückt, das geschieht mit dem Geld der allgemeinen Steuerzahler und so wird versucht, einen Teil der Preiserhöhungen herauszuholen – aber auch für die Superreichen und für alle.“