Die Bundesregierung unterschätzt das Risiko
Vor einer möglichen Gaskrise im Winter fordert Söder eine Reaktion der Bundesregierung. Er befürchtet, dass die Wirtschaft „einen regelrechten Schlaganfall“ erleide, „Millionen von Menschen in Armut enden“ und wegen fehlendem Gas zum Heizen „Tausende, vielleicht sogar Millionen Menschen in manchen Häusern untergebracht werden müssen Zimmer im Winter“. Ihm droht „im Winter ein echtes Chaos“. Zu einem möglichen Verbot der Lieferung von Erdgas aus Russland durch die Pipeline Nord Stream 1 sagte der bayerische Ministerpräsident, die Bundesregierung habe dieses Risiko offenbar unterschätzt. Er verwies darauf, dass Italien kürzlich berichtet habe, dass seine Erdgasversorgung dank Verträgen mit Katar, das auch Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) besucht habe, bereits im Winter gesichert sei. “Wo ist das Ersatzgas in Deutschland?”. “Im Moment ist nichts sicher”, sagte Söder im Interview der Sendung “Bericht aus Berlin”. „Meine Sorge ist einfach, dass der Ernst der Lage noch nicht alle erreicht hat“, drohe Deutschland, „in ein großes Dilemma zu geraten“. Er sei “sehr gespannt”, wie die Bundesregierung nun auf den drohenden Ausfall von Nord Stream 1 reagieren werde.
Söder wirbt für die längere Lebensdauer von Atomkraftwerken
Hilfe für die Ukraine sei wichtig, er befürworte auch mehr Waffenlieferungen, betonte der CSU-Chef. Allerdings könne die Politik nicht zulassen, dass “Deutschland in die Abwärtsspirale gerät und am Ende Millionen Menschen verarmt”. Söder sprach sich erneut dafür aus, die Laufzeit der letzten drei verbleibenden deutschen Atomkraftwerke über das Jahresende hinaus zu verlängern. Das scheiterte bisher aber an der „Sturheit“ der Grünen. Während Kohlekraftwerke nun wieder anlaufen würden, bleibe die Kernkraft „einer der größten Bereiche“ in der Energieversorgung. Warum die FDP das im Ampelbündnis angesichts der Lage macht, ist ihm unverständlich.