Robert Lewandowski verlässt den FC Bayern München nach acht überaus erfolgreichen Jahren noch in diesem Sommer und schließt sich dem FC Barcelona an. Entsprechende Medienberichte aus der Nacht zu Samstag bestätigte Vorstandschef Oliver Kahn am Samstagmittag. Am Morgen nahm Lewandowski pflichtbewusst noch ein letztes Mal am Mannschaftstraining des deutschen Rekordmeisters teil, wo er von seinen Teamkollegen Applaus erntete und ein paar Abschiedsworte an die Mannschaft richtete. Bundesliga Bayern stimmt Verkauf zu: Das sagt Lewandowski VOR 11 STUNDEN Nach der Einheit sagte er am “Sky”-Mikrofon: “Diese acht Jahre waren besonders und das vergisst man nicht. Ich hatte eine tolle Zeit in München.” Es dürfte der letzte öffentliche Auftritt des siebenmaligen Bundesliga-Torschützenkönigs als Profi des FC Bayern gewesen sein. Obwohl die offizielle Bestätigung von beiden Vereinen noch aussteht, ist ein Abgang des polnischen Superstars in Richtung Barcelona nur noch Formsache. Wirklich überraschend kommt jener Schritt freilich nicht, hatte der polnische Ausnahmestürmer doch in den vergangenen Monaten immer wieder seinen Wechsel nach Spanien öffentlich forciert.
Verhandlungen mit Barça: Bayern-Bosse bleiben hart
Einzig beim Blick auf die offenbar vereinbarten Ablösemodalitäten dürfte sich der eine oder andere Fußball-Fan doch etwas verwundert die Augen reiben. 45 Millionen Euro fixe Ablöse plus mögliche Bonuszahlungen in Höhe von 5 Millionen Euro überweist der FC Barcelona dem Vernehmen nach in die bayerische Landeshauptstadt. Eine stattliche Summe für einen Stürmer, der zweifelsohne weltweit zu den allerbesten seines Fachs zählt, allerdings bereits 33 Jahre alt ist und nur noch ein Jahr lang vertraglich an den FC Bayern gebunden war. Man könnte argumentieren, den Bayern-Bossen ist in Anbetracht der Umstände ein regelrechter Coup gelungen ist. Ein Verbleib Lewandowskis nach dessen Aussagen Ende Mai (“Meine Geschichte beim FC Bayern ist vorbei”) war ohnehin lediglich von theoretischer Natur. Doch anstatt dem Willen des Polen sofort nachzugeben, blieben die Verantwortlichen in den Verhandlungen mit Barça stur und zwangen die von Schulden geplagten Katalanen letztlich, die gewünschten 50 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Robert Lewandowski Fotocredit: Getty Images
Nach Lewandowski-Verkauf: Kommt nun de Ligt?
“Der FC Barcelona hat am Ende eine Summe geboten, bei der ein Verkauf für uns absolut sinnvoll ist. Daher haben wir uns nun mit dem FC Barcelona geeinigt. Bisher allerdings nur mündlich, das Vertragswerk steht noch aus”, betonte Kahn gegenüber der “Bild”-Zeitung. Laut Kahn habe der FC Bayern stets “im Driver’s Seat” gesessen “und immer aus der Position der Stärke heraus agiert. Und am Ende war es unserer Meinung nach das Beste, Robert die Freigabe zu erteilen. Wir als FC Bayern können mit dieser Entwicklung sehr gut leben”. Keine Frage, aus sportlicher Hinsicht wiegt der Abgang des Weltfußballers schwer. Mit den generierten Transfererlösen dürfte nun jedoch Geld für Matthijs de Ligt von Juventus Turin, den die Münchner Gerüchten zufolge als neuen Abwehrchef verpflichten wollen, verfügbar sein.
Lewandowski: Kahn wehrt sich gegen Kritik an “Basta”-Ansage
Lediglich die Außenkommunikation in der Causa Lewandowski dürfte den FCB-Verantwortlichen bei den Fans den einen oder anderen Pluspunkt gekostet haben. Egal ob Kahn (“Er hat einen Vertrag bis 2023. Diesen Vertrag wird er erfüllen. Basta!”), Herbert Hainer (“Vertrag ist Vertrag!”) oder Uli Hoeneß (“Barcelona kann sich eigentlich weitere Angebote sparen”) – sie alle betonten in der jüngeren Vergangenheit fast gebetsmühlenartig, dass Lewandowski über den Sommer hinaus beim Rekordmeister bleiben wird. Speziell Kahn sorgte mit seinen offensiven Ansagen für Aufsehen, zu denen er im Interview mit der “Bild” Stellung nahm.”Mit ‘Basta’ beendet man eine Diskussion. Und genau das wollte ich zum damaligen Zeitpunkt, denn wir hatten vor zwei Monaten weder ein Angebot für Robert noch Alternativen in Aussicht. Seitdem hat sich die Lage grundlegend geändert”, wehrte sich der ehemalige Welttorhüter und erläuterte: “Aus übertriebener Sturheit oder wegen des eigenen Egos dogmatisch an etwas festzuhalten, obwohl sich die Rahmenbedingungen fundamental verändert haben, ist für mich eher ein Zeichen von Schwäche.” Einen Vorwurf kann man den Verantwortlichen hier jedoch in der Tat kaum machen. Im modernen Fußball kann nun mal trotz aller vorheriger Vetos nichts mehr ausgeschlossen werden – besonders nicht, wenn es um solch hohe Summen geht. Das könnte Dich auch interessieren: Teuerste Bundesliga-Transfers: Lewandowski nicht mal in den Top Ten Barça-Spieler kämpferisch: “Haben aus der letzten Saison gelernt” Bundesliga Kahn verteidigt “Basta”-Aussage – Bayern-Bosse deuten weitere Transfers an VOR 12 STUNDEN Bundesliga Kahn bestätigt Lewandowski-Wechsel zu Barça – Bayern-Star verabschiedet sich VOR 15 STUNDEN