In Deutschland haben sich in der aktuellen Grippesaison vergleichsweise wenige Menschen mit der Grippe angesteckt. Wie die aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts zeigen, wurden zwischen Oktober 2021 und Anfang Juli 2022 bundesweit 17.953 Grippefälle registriert. Das sind deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum, als Ausgangsbeschränkungen und strenge Hygieneregeln fällig waren zur Pandemie des Coronavirus, aber deutlich kleiner als in den Jahren vor der Pandemie. Zum Vergleich: In der Grippesaison 2019/2020 waren in Deutschland offiziell mehr als 188.000 Menschen mit der Grippe infiziert, 2018/2019 waren es nach offiziellen Angaben rund 182.000 Menschen. Laut RKI sind in der aktuellen Grippesaison 34 Menschen an einer Grippe gestorben, das sind auch deutlich weniger als in den Jahren vor der Coronavirus-Pandemie. Etwa 3.200 Menschen erkrankten so an der Grippe, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
34 Grippetote in dieser Saison
Daher ist eine riesige Grippewelle, die einige Experten befürchteten, ausgeblieben. Nur „von Woche 17 bis Woche 20 des Jahres 2022 waren die virologischen Kriterien für eine Influenza-Epidemie erfüllt, wobei die Influenza-Aktivität gering blieb“, heißt es im aktuellen Wochenbericht des RKI. Die 17. Kalenderwoche hat am 25. April 2022 begonnen. Bei Influenza wird grundsätzlich mit einer großen Dunkelziffer gerechnet. Der gesundheitspolitische Beauftragte der FDP-Fraktion, Andreas Ullmann, forderte kürzlich Vorbereitungen für eine möglicherweise besonders schwere Grippewelle in diesem Herbst. „Wir müssen uns auf den Winter vorbereiten, und dazu gehört nicht nur eine gute Impfkampagne gegen Covid-19, sondern auch eine freiwillige Impfung gegen Influenza“, sagte er. „Eine Grippewelle in ähnlicher Größenordnung wie 2017/2018 ist durchaus realistisch.“ Lesen Sie auch “Die Welle kommt ungewöhnlich spät”
Hohe Gripperaten bei Kindern: Arzt rät zur Impfung
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) grassierte damals die schlimmste Grippeepidemie seit Jahrzehnten. Es wird geschätzt, dass etwa 25.000 Menschen starben. In den vergangenen zwei Jahren sind Grippewellen komplett ausgeblieben. Jetzt gibt es auf der Südhalbkugel viele Grippefälle. Damit sei auch auf der Nordhalbkugel im Winter zu rechnen, sagte der Infektiologe. „Und diese Welle trifft eine Bevölkerung, die seit mindestens zwei Jahren nicht mehr gegen Grippe geimpft wurde. Obwohl einige geimpft wurden, ist die Impfrate sehr niedrig.“
Das sind die Symptome einer Influenza (Grippe)
Influenza ist eine schwere Atemwegserkrankung, die durch Influenzaviren verursacht wird. Nach Angaben der Deutschen Lungenstiftung kann sie unter bestimmten Voraussetzungen sogar tödlich sein, insbesondere wenn der Patient älter ist oder Vorerkrankungen hat. Typische Anzeichen einer Grippe:
Plötzliches, hohes Fieber von mindestens 38,5 Grad, das dann (oft) mehrere Tage anhält starkes Krankheitsgefühl Schüttelfrost (oft) Magen-Darm-Probleme wie Durchfall, Übelkeit, Erbrechen (gelegentlich) Starke Kopfschmerzen (oft) Trockener Husten (oft) Eine verstopfte Nase und Niesen sind bei der Grippe selten.
Verlauf und Dauer einer Grippeerkrankung Typisch für eine Influenza ist laut RKI ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber, Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Oft tritt kurz danach ein trockener Husten auf. Allerdings erkranken nicht alle Infizierten wie gewohnt. Experten zufolge erkrankt etwa ein Drittel der Infizierten an den aufgeführten Symptomen, ein Drittel zeigt mildere erkältungsähnliche Symptome und ein Drittel zeigt gar keine Symptome. Gerade ältere Menschen haben bei einer Grippe oft kein Fieber. Nach Angaben der Lungenstiftung kann es zwei Wochen oder länger dauern, bis er wieder vollständig gesund ist. Und auch danach fühlt man sich oft nicht leistungsfähig genug („Lag-Grippe“). Behandlung: basierend auf Symptomen. Es gibt eine Grippeschutzimpfung, die jedoch jedes Jahr rechtzeitig zur Grippesaison erneuert werden muss.