Von: Sophia Lotter Aufteilung Die im Angiogramm dargestellte verengte Arterie kann einen Schlaganfall verursachen. (Dateibild) © Science Photo Library/Imago Oft nicht diagnostiziert, sind sie verheerend. Eine Studie untersucht die vier Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall. Frankfurt – Die Folgen eines Schlaganfalls sind oft verheerend. Gemäß dem MSD-Handbuch tritt ein Schlaganfall auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn blockiert oder gerissen wird. Dadurch wird die Blutzufuhr zu Teilen des Gehirns unterbrochen, was zum Absterben ganzer Bereiche führen kann. Kommt es zu einer Hirnschwellung, ist das Leben der Betroffenen in großer Gefahr. Etwa 200.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr ihren ersten Schlaganfall. 70.000 rezidivierende Anfälle treten laut Robert-Koch-Institut zudem jährlich auf. Aufgrund der weiten Verbreitung gibt es bereits viel wissenschaftliche Literatur zu Aspekten wie Symptomen und risikoerhöhenden Faktoren. Eine Studie von Lausanner Forschern kommt nun aber zu dem Schluss, dass die grössten vaskulären Risikofaktoren für einen Schlaganfall oft unerkannt und nicht diagnostiziert werden. Aber was sind diese Faktoren und was sind die Symptome?
Schlaganfall: Studie liefert neue Details zu Risikofaktoren
In ihrem auf dem Kongress der European Academy of Neurology 2022 vorgestellten Papier untersuchten die Forscher insgesamt 4.354 Schlaganfallpatienten. Bei mehr als zwei Dritteln mit zuvor nicht diagnostizierten großen vaskulären Risikofaktoren (UMRF) wurde mindestens einer dieser Faktoren identifiziert. Die häufigste war Dyslipidämie (61,4 Prozent). Dies ist eine Störung des Fettstoffwechsels. Es besteht entweder, wenn der Lipidspiegel zu hoch oder der HDL-Cholesterinspiegel zu niedrig ist. Mögliche Fettablagerungen an Haut und Sehnen. Am Rand der Hornhaut bilden sich manchmal trübe weiße oder graue Ringe. Es kann zu einer Vergrößerung der Leber kommen. Kribbeln oder Brennen in den Füßen und Händen. Atembeschwerden und Verwirrtheit. Pankreatitis kann sich entwickeln Quelle: MSD Manual
Risikofaktoren für einen Schlaganfall: Worauf Sie achten sollten
Etwa 24 Prozent stellten fest, dass Bluthochdruck (Hypertonie) als häufig unerkannter vaskulärer Risikofaktor für einen Schlaganfall auftritt. Dies äußert sich in der Regel nicht durch spezifische Symptome. Laut dem Gesundheitsportal Gesundheitsinformation.de treten Symptome wie Schwindel und verschwommenes Sehen meist nur bei extrem hohem Blutdruck auf.
Schlaganfall: Vorhofflimmern gilt als Risikofaktor
Als dritten Risikofaktor identifizierten die Forscher Vorhofflimmern. Dies zeigte sich bei einem von zehn Schlaganfallopfern in der Studie. Nach Angaben der Deutschen Herzstiftung geschieht dies bei einer zusätzlichen Stimulation der Herzvorhöfe. Dadurch werden unkontrollierte Impulse an die Herzkammern weitergeleitet, wodurch sich die Vorhöfe nicht mehr ausreichend mit Blut füllen können. Dadurch wird die Herzleistung um etwa 20 Prozent reduziert. Laut Stiftung äußert sich Vorhofflimmern durch folgende Symptome:
Tachykardie oder „Herzklopfen“ Unwohlsein, Schwäche, Unruhe, Angst Schwindel Brustschmerzen Atembeschwerden kurzzeitige Ohnmacht Die Hälfte der Betroffenen hat keine Symptome
Schlaganfall: Studie identifiziert Risikofaktoren, die oft übersehen werden
Forscher entdeckten auch Diabetes als Risikofaktor für einen Schlaganfall. Allerdings trifft dies nur auf 5,2 Prozent der Befragten zu. Je nachdem, wie lange und wie hoch der Zuckerspiegel ist, können unterschiedliche Diabetes-Symptome zu spüren sein. Ein anhaltend erhöhter Blutzuckerspiegel macht sich durch starken Durst, vermehrten Harndrang, Müdigkeit, Bewegungsmangel sowie Übelkeit und Schwindel bemerkbar. Andererseits kann ein sehr hoher Blutzuckerspiegel zu Bewusstseinsstörungen bis hin zum Bewusstseinsverlust führen, betont das Bundesgesundheitsministerium. Ein vaskulärer Faktor, der laut Studie bei etwa 2 Prozent auftrat, ist, wenn die Ejektionsfraktion oder Ejektionsfraktion unter 35 Prozent liegt. Laut dem Portal Internisten-im-Netz.de ist dies die Blutmenge, die aus der linken Herzkammer in den Körper gepumpt wird, im Verhältnis zur gesamten in der Kammer vorhandenen Blutmenge. Bei Gesunden ist ein Wert von 50 bis 60 Prozent normal. Junge Menschen wären bis zu 70 Prozent wert. Ein niedriger Wert wird oft mit Herzinsuffizienz in Verbindung gebracht.
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Schlaganfall: Risikofaktoren identifiziert – oft nicht im Vorfeld diagnostiziert
Als letzter Risikofaktor für einen Schlaganfall wurde die koronare Herzkrankheit mit etwa einem Prozent identifiziert. Durch die Vasokonstriktion leidet die Sauerstoffversorgung des großen Herzmuskels. Die folgenden Symptome sind Warnzeichen: Brustschmerzen Brustschmerzen können in Arme, Nacken, Rücken, Oberbauch oder Kiefer ausstrahlen Kurzatmigkeit Übelkeit Schwäche Schwindel Schweißausbrüche Quelle: InformedHealth.org
Schlaganfall-Risikofaktoren: Studie liefert neue Details
„Vor unserer Studie gab es nur wenige klinische Informationen über die Inzidenz, das Patientenprofil und die Mechanismen des Schlaganfalls bei Patienten mit akutem ischämischen Schlaganfall mit zuvor nicht diagnostizierten großen vaskulären Risikofaktoren. Wir hoffen, dass diese Studie dazu beitragen wird, potenzielle Schlaganfallpatienten zu identifizieren, die in Zukunft intensivere Präventions- und Nachsorgetechniken benötigen“, erklärt André Rêgo, der Erstautor der Studie, laut der European Academy of Neurology. (Sophia Lotter) Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keinen Arztbesuch. Nur Spezialisten können die richtige Diagnose stellen und die entsprechende Behandlung einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt besprochen werden.