„Oh du Dichter der Dichter“, sagt Johannes Krisch in der Rolle des Narren: „Ich bewundere deine Ignoranz.“ Er sagt es im Ton von André Heller, den jeder im Publikum versteht und schätzt: Wenn ich die Phantasie lobe, denkt man bei André Heller an Österreich. Und er sagt es nicht nur als Narr, sondern auch als Spielleiter, Maske in der Hand. Warum er ist: Krisch, der 2019 den Raimund bei den Raimundspielen spielte (in Felix Mitterers „Brüderlein fein“), übernahm 2021. „The Bound Fantasy“ ist die erste Produktion unter seiner Ägide. Er hat es sich nicht leicht gemacht. In diesem „originellen Zauberspiel“ wird deutlich, was Raimund oft anspricht: Wenn er seine Figuren in einem hohen, wunderbaren Ton sprechen lässt, hat das einen Hauch von ungewollter Komik. Du kannst sie lächeln lassen oder sie in höflicher Schlichtheit hochhalten – Motto: “Ich bewundere deine Ignoranz.” Dafür hat sich Krisch entschieden – und einen Regisseur, der mit Leib und Seele dabei ist. „Hier betreten wir eine Flora, die mit ihren berauschenden Bildwelten voller kreativer Energie Natur, Kunst und Frieden bewahrt“, schreibt Achim Freyer im Programmheft, und nein, er parodiert hier nicht Heller, Hundertwasser oder Waluliso, er meint es. ganz ehrlich.