Peta ist äußerst wertend: Das Pferd bricht bei einer Schützenparade in Kö tot zusammen 6 Bilder Pferd stirbt bei Schützenzug auf der Kö Foto: dpa/David Young

Düsseldorf Update Als am Samstagnachmittag ein Schützenhaus in die Düsseldorfer Königsallee einzog, brach ein Pferd zusammen und starb. Peta steht Schützen inzwischen sehr kritisch gegenüber. Nach Angaben unserer Redaktion brach das Pferd auf der Königsallee zusammen. Als Sichtschutz wurde eine Plane über das Tier gelegt. “Es gab viel Verkehr, weil das Tier entfernt werden musste”, sagte die Polizei. Mehrere Straßen wurden gesperrt. Das Tier schlug mit dem Kopf auf dem Asphalt auf und starb, berichtete der Westdeutsche Rundfunk (WDR) online. Nach Angaben der Polizei wurde ein Tierarzt vor Ort angetroffen. Das Pferd wurde mit einem Feuerwehrkran angehoben und in einen Container verladen. „Der Einsatz von Pferden in einer lauten, beengten und heißen Innenstadt ist Missbrauch und hat nichts mit Sitte oder Tradition zu tun“, sagt Peter Höffken von der Tierschutzorganisation PETA zu dem Vorfall. Pferde würden auf grüne Weiden gehören, wo sie spielen und mit ihresgleichen interagieren könnten. Die Düsseldorfer Polizei, die Tierklinik und das Ordnungsamt seien aufgefordert worden, den für Sonntagnachmittag geplanten Einsatz von Pferden bei weiteren Waffenbewegungen zu untersagen, sagte Höffken. “Feiern sollte ohne Tiere gefeiert werden.” Ergibt die Obduktion, dass das Pferd erkrankt oder an Stress gestorben ist, wird gegen die Verantwortlichen geklagt. St. Der Sebastianus Schützenverein 1316, Veranstalter der Rheinkirmes, feiert bis zum 24. Juli das Schützen- und Heimatfest 2022. Ein Höhepunkt ist die feierliche Eröffnung des Schützenkönigs, die am Samstag mit Ansprachen von Stephaneller May theor Schützenmajor Lothar Iden und dem Regiments-Waffenkönig Andre Dornbusch auf dem Balkon des Rathauses stattfand. Aufgrund des Unfalls wurde diese Untersuchung mit erheblicher Verzögerung durchgeführt. Das Pferd war laut einem Sprecher der Schützen auf dem Weg zum Institut. Zu den Ursachen konnte der Sprecher der Schützen nichts sagen. “Am Samstag war es nicht so heiß, also kann es kaum an der Hitze liegen”, sagte er. Tierschützer kritisieren seit Jahren, dass Pferde bei Faschings- und Schützenparaden transportiert und geritten werden. Nach mehreren schweren Vorfällen mit herumlaufenden und zusammenbrechenden Tieren hat NRW 2018 neue Richtlinien zum Tierschutz bei solchen Veranstaltungen erlassen. Zum einen gilt absolutes Alkohol-, Rauch- und Handyverbot für alle an der Führung der Pferde Beteiligten. Andererseits müssen alle Reiter praktische Erfahrung nachweisen, den deutschen Reitpass besitzen und einen „richtigen Bezug“ zur Pferdekonstitution haben. Die Tiere müssen gesund und auf den Umzug vorbereitet sein. Dazu gehören auch Reitunterricht mit Musik und Hindernistraining. Außerdem gibt es eine Gewichtsbegrenzung: Reiter, Sattel und Wurfmaterial dürfen nicht mehr als 20 Prozent des Körpergewichts des Pferdes wiegen. Mit diesen Richtlinien gehen Tierschützer noch immer nicht weit genug. Für sie ist der Einsatz von Pferden bei Faschingsumzügen immer noch Tierquälerei. Hier ist die Fotogalerie: Pferd stirbt bei Schützenzug auf der Kö (felt/bpa/dpa)