Elf Freunde aus dem Stadtgebiet Schwandorf haben sich die ganze vergangene Woche auf den Freitagabend gefreut. Sie wollten gemeinsam feiern, mieteten sich einen Partybus mit offenem Dach und fuhren gut gelaunt zur Wackersdorfer Straße in die Nähe der Bäckerei Scherl. Die Fahrt sollte etwa zweieinhalb Stunden dauern und am Büchlkühner Kirwa enden. Der Partei wurde schwindelig. Sektkorken knallten, Bierdeckel wurden geworfen, der Wind wehte einem um die Ohren. Es war ein großer Spaß, als plötzlich Schreie ertönten und ein Moment der Unaufmerksamkeit alles verändern sollte. Es war gegen 22:14 Uhr. Der Partybus befand sich auf der Bundesstraße 2145 von Steinberg am See in Richtung Schwandorf, als der 57-jährige Fahrer aus Neutraubling den Oldtimer unter der Autobahnbrücke der A93 hindurchfuhr. Laut Polizei stand ein 26-jähriger Partygast zu diesem Zeitpunkt „illegal auf einer erhöhten Plattform im Oberdeck“ und prallte mit seinem Körper gegen die Betonkonstruktion.
Der 26-Jährige blieb bewusstlos auf dem Oberdeck liegen
Der junge Mann aus Schwandorf blieb mit schweren Kopfverletzungen bewusstlos auf dem Oberdeck liegen. Nachdem er auf der Abschleppleiter der Feuerwehr zu Boden gehoben werden konnte, brachte ihn die Besatzung des DRF-Rettungshubschraubers aus Nürnberg in eine Klinik. Am Freitagnachmittag soll sich der junge Mann in akuter Lebensgefahr befunden haben. Am Sonntagmorgen gab dann ein Beamter der Polizeiinspektion Schwandorf Entwarnung. Schwandorfer ist in stabilem Zustand. Er wird weiterhin in einer Klinik behandelt. Glücklicherweise ist sein Leben nicht mehr in Gefahr. Seine Freunde schienen unverletzt, aber einige waren ernsthaft geschockt.
Mehrere Polizeistreifen nahmen am Freitagnachmittag unter der Leitung von Polizeipräsident Florian Meyer Ermittlungen auf. Gegen den Busfahrer, der einen Schock erlitten hatte, wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.
Die imposanten Partybusse sind im Schwandorfer Raum bekannt
Die roten Partybusse sind mittlerweile in der Gegend bekannt. Fahrgäste feiern oft ausgiebig. Besonders beliebt ist das Cabrio-Deck. Vorsorglich hat der Halter überall im Bus Schilder angebracht, die darauf hinweisen, dass das Stehen während der Fahrt verboten ist. „Es besteht die Gefahr, dass die Reise unterbrochen wird“, heißt es in schwarzen Lettern. Der Busfahrer näherte sich offenbar langsam der unbeleuchteten Brücke. Rettungsdienste teilten mit, dass der Mann kurz nach dem Unfall mit etwa 30 km/h gefahren sei. Diese Aussage machte der Fahrer auch gegenüber seinem Chef. Nach eigener Aussage konnte er das nicht überprüfen, weil die Polizei das Tachoblatt aufbewahrt hatte. Eine Geschwindigkeit von 30 km/h erscheine aber realistisch, so der Betreiber, „weil sie den üblicherweise gefahrenen Geschwindigkeiten entspricht“. Der Partybus-Betreiber erklärte außerdem, dass “es nicht möglich ist, die Brücke zu berühren, selbst wenn man auf dem Boden des Oberdecks steht”. Am Tag nach dem Unfall überprüfte er es erneut. Daher muss der junge Mann extra erzogen worden sein.
Stehverbot während der Fahrt – Schilder weisen darauf hin
Der Partybus-Betreiber erklärte weiter, der Unfall sei “sehr bedauerlich” gewesen und wünschte den Verletzten gute Besserung. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass bereits mehr als 1.000 Menschen transportiert wurden – und das immer unfallfrei. „Zum Zeitpunkt der Buchung der Reise und zu Beginn der Reise werden die Gäste darauf hingewiesen, dass das Anhalten während der Reise nicht gestattet ist und vermieden werden sollte“, sagte der Eigentümer. Bei der Fahrt am Freitag sei auch ein Busbegleiter an Bord gewesen, der für Ordnung und Sicherheit sorgen müsse, sagte er. Dieser Mitarbeiter war sehr erfahren in der Betreuung von Gästen. Weitere Artikel aus diesem Bereich finden Sie bei Schwandorf.
Martin Kellermeier