SPÖ-Chefin Pamela Reddy-Wagner hat sich gegen die derzeit diskutierte Aufhebung der Coronavirus-Quarantäne ausgesprochen. „Man kann nicht einen Plan haben, Maßnahmen ergreifen und dann Quarantäneregeln einwerfen“, sagte der Klubpräsident am Donnerstag bei einem Medientermin in Wien. Bei jeder Epidemie geht es um Schutz vor Ausbreitung und Schutz vor Ansteckung. „Jedes Pandemie- und Seuchenmanagement basiert auf diesen beiden Säulen. Man kann nicht alles aufgeben.“ Der Vorschlag, die Quarantäne nur für asymptomatische Personen aufzuheben, kommt für sie nicht in Frage, „weil die Infektiosität bei asymptomatischen und symptomatischen Patienten in etwa gleich ist“. Österreich gehe “mit offenen Augen in einen wirklich ungewissen Herbst”, stellte Reddy-Wagner fest.
„Wir warten seit Monaten auf das herbstliche Corona-Design“
„Wir wissen nicht, was der Herbst für uns bereithält. Es scheint, dass in Österreich und Europa wieder neue Varianten auf dem Vormarsch sind. Das heißt, man muss vorbereitet sein“, sagte der Parteichef und Mediziner. „Wir warten seit zwei Monaten auf einen Herbst-Corona-Plan und jetzt gibt es keine Schutzmaßnahmen mehr“, warf er der Regierung vor, in dieser Angelegenheit zu versagen. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, dass derzeit verschiedene Szenarien für die weitere Entwicklung der Pandemie vorbereitet werden. Eine Möglichkeit besteht darin, bestehende Isolations- und Quarantänevorschriften durch sogenannte Verkehrsbeschränkungen zu ersetzen. Die Entscheidung über die künftige Quarantäneregelung ist noch offen. Klar ist, dass eine Infektion eine meldepflichtige Seuche nach dem Epidemiegesetz bleiben wird. (APA)