Gleichzeitig erwägt das Gesundheitsministerium auch die Möglichkeit, automatisch Benachrichtigungen zu erstellen. „Damit können Isolation und Quarantäne bestehen bleiben und gleichzeitig werden die Behörden massiv entlastet“, erklärte sie: „Die Entscheidung über die künftige Regelung von Isolation und Quarantäne ist noch offen.“ Klar ist, dass eine Coronavirus-Infektion eine meldepflichtige Krankheit nach dem Epidemiegesetz bleibt.

Mögliches Ende der CoV-Quarantäne

Das Ende der CoV-Quarantäne dürfte unmittelbar bevorstehen, versprach Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne).

Täglich werden bis zu 50.000 Neuinfektionen erwartet

Grund für die Pläne ist die derzeit dominante und hoch ansteckende Variante BA.5. In diesem Sommer wird eine weitere Welle von 30.000 bis 50.000 Neuinfektionen pro Tag erwartet. Epidemiologe Gerald Gahleitner betonte, es habe sich gezeigt, dass Quarantäne in einem solchen Fall wenig nütze. Sie wissen aus Modellstudien, dass, wenn Sie es mit einem Virus zu tun haben, das hoch ansteckend ist, Menschen, die keine Symptome der Krankheit haben, es auch übertragen können. „Und wenn die Inzidenz in einer Bevölkerung sehr hoch ist, dann wirken Quarantäne und Isolation wirklich sehr wenig“, sagte Gahleitner. Allerdings sind noch offene Fragen, wie diese Regelung aussehen wird und ob das Ende der Quarantäne wirklich für alle Infizierten gilt.

Hacker: „Die Zwei-Millionen-Stadt ist kein Experimentierkessel“

In Wien hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) wenig Verständnis für die Pläne des Gesundheitsministers: „Gesundheitspolitiker haben jetzt die unangenehme Aufgabe, weiterhin darauf zu pochen, dass wir unangenehme Spielregeln brauchen, um diese Pandemie möglichst gesund zu überstehen. Und das ist das Hauptziel.” Und eine Zwei-Millionen-Stadt “ist kein Schmelztiegel, das ist undenkbar”, fügte Hacker hinzu. Für Juli kündigte er ein Telefonat mit Rauch zu diesem Thema an. Er ist nicht verfügbar, um in der Stadt zu experimentieren oder einfach das, was Sie seit Jahrhunderten über das Verhalten in einer Pandemie wissen, über Bord zu werfen und zu sagen: „Nun, mal sehen, was passiert.“ Hacker auch. Abschließend verwies Hacker auch auf die pandemie- und urlaubsbedingt angespannte Personalsituation in Krankenhäusern. Denn auf dem Höhepunkt der Sommerwelle könnten österreichweit wieder bis zu 4.000 Infizierte in Krankenhäusern behandelt werden.