Das ist der Vorschlag des Leiters des Wirtschaftsforschungsinstituts, Gabriel Felbermayr, für eine Obergrenze bei der Stromrechnung, berichteten Online-Zeitungen gestern. Nehammer bewerte diese Idee als “interessant”, teilte das Bundeskanzleramt der “Wiener Zeitung” und der “Kleinen Zeitung” mit.

“Kein Denkverbot”

“Ich habe immer gesagt, es gibt kein Verbot, darüber nachzudenken, die Menschen von hohen Energiepreisen zu entlasten”, sagte der Regierungschef gestern Nachmittag und wies den Weg zu einem Kompromiss. Finanzminister Brunner solle zunächst “sorgfältig prüfen” und mit dem WIFO-Chef über die Wirksamkeit seines Vorschlags und die Kosten des Plans rechnen. Das Ergebnis wird im Krisenkabinett beraten. Felbermayr plädiert dafür, dass Haushalte angesichts explodierender Preise einen Teil ihrer Stromrechnung erhalten, also für einen Teil ihres Strombedarfs günstigere Konditionen bekommen, für den Rest aber hohe Marktpreise zahlen müssen. Direkte Eingriffe in die Strompreise, wie von der SPÖ gefordert, lehnt Nehammer weiterhin ab.

Zunehmender Druck von den Ländern

Die Debatte um die Senkung der Energiekosten im Haushalt spitzte sich vergangene Woche zu. Nachdem die Bundeskanzlerin im Nationalrat die Forderung der SPÖ nach einer Strompreisobergrenze vereitelt hatte, bat Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die Bundesregierung um Pläne. Gestern forderte auch Steiermarks Landeshauptmann Christoph Drexler (ÖVP) eine Kurskorrektur. Wie der Wiener SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig hat er sich über die „Wiener Zeitung“ für einen „Dialog“ zwischen Bund und Ländern und der Energiewirtschaft eingesetzt und darauf hingewiesen, dass es in Krisensituationen keine „Doktrinen“ geben dürfe.