Hintergrund der Verhandlungen zwischen der deutschen und der kanadischen Regierung ist, dass Russland die Einschränkung der Erdgasversorgung durch die Pipeline Nord Stream 1 unter anderem mit der fehlenden Turbine begründet. Die Bundesregierung hatte jedoch betont, dass sie dies für eine Mogelpackung halte. Russland nutzt Erdgaslieferungen als politische Waffe. Russland hingegen hat angekündigt, dass die Gaslieferungen nach Europa wieder steigen werden, wenn die reparierte Turbine nach Kanada zurückgebracht wird. Die kanadische Regierung hatte gezögert, weil die Übergabe der gewarteten Anlage an den russischen Energiekonzern Gazprom gegen Sanktionsvorschriften verstoßen würde. Nun wird die Turbine nach Deutschland geliefert. Lesen Sie auch Ohne die notwendige Versorgung mit Erdgas stünde die deutsche Wirtschaft in großen Schwierigkeiten und es bestehe die Gefahr, dass die Deutschen ihre Häuser im Winter nicht mehr heizen könnten, hieß es. Die Bundesregierung befürchtet, dass die deutschen Erdgasspeicher bis zum Herbst möglicherweise nicht ausreichend gefüllt sind, um Unternehmen, die auf Erdgas zur Erzeugung angewiesen sind, durch die Wintersaison zu bringen. Am Montag beginnen die Wartungsarbeiten an der Pipeline, die voraussichtlich zehn Tage dauern werden. Immer wieder wurde die Befürchtung geäußert, dass Russland dann noch weniger oder gar kein Gas durch die Pipeline schicken könnte. Lesen Sie auch
Alle Entwicklungen im Live-Ticker:
12:43 Uhr – Russland zerstört US-Waffendepots im Donbass
Russland hat nach eigenen Angaben ein Lagerhaus in der Ukraine mit Waffen aus den USA zerstört. Russische Streitkräfte hätten nahe dem Dorf Konstantinowka im Donbass zwei Hallen angegriffen, in denen M777-Haubitzen stationiert seien, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Lesen Sie auch
12:30 Uhr. – Russland hat Waffenlager zerstört
Russland hat nach eigenen Angaben ein Lagerhaus in der Ukraine mit Waffen aus den USA zerstört. Russische Streitkräfte hätten nahe dem Dorf Konstantinowka im Donbass zwei Hallen angegriffen, in denen M777-Haubitzen stationiert seien, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
10:20 Uhr – „Sicherheit in Europa kann es nur noch gegen, nicht mehr mit Russland geben“
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Michael Roth, forderte eine neue Ostpolitik. „Sicherheit in Europa kann es nur gegen Russland geben, nicht mehr mit Russland“, schrieb der SPD-Politiker in einem Gastbeitrag in WELT AM SONNTAG. Er forderte, dass eine neue europäische Sicherheitsarchitektur auf militärischer Abschreckung und der politischen und wirtschaftlichen Isolierung Russlands aufbauen müsse. “Mit Blick auf Russland brauchen wir mehr Realismus als naives Wunschdenken”, schrieb Roth. Präsident Wladimir Putin hat das Land in eine imperialistische Macht verwandelt. Roth wies auch auf “eklatante Fehler” seiner Partei in der Vergangenheit hin. “Die SPD ist zu Recht stolz auf Willy Brandts Ostpolitik der 1970er-Jahre”, schrieb er. „Trotz aller historischen Vorteile dürfen wir uns angesichts grundlegender Veränderungen in der Welt nicht hinter Willy Brandt verstecken“, warnte er. Für ein Umdenken in der Ostpolitik sei es aber „keineswegs notwendig, traditionelle sozialdemokratische Linien aufzugeben“, schrieb Roth. “Brads Engagement für Frieden und Entspannung war auch deshalb so erfolgreich, weil es im Namen der nuklearen Abschreckung mit militärischer Gewalt unterstützt wurde.” Im Rahmen einer neuen Ostpolitik sollten Deutschlands östliche Nachbarn stärker in die Politik Russlands eingebunden werden, warnte er. „Deutschland kann künftig mit Russland keine eigenen Wege mehr auf Kosten unserer mittel- und osteuropäischen Partner gehen“, schreibt Roth.
08:50 – Sechs Tote bei einem Angriff auf Wohngebäude in der Nähe von Donetsk
Nach Angaben des Gouverneurs der Region Donezk wurden bei einem Raketenangriff in der Stadt Chasiv Jar sechs Menschen getötet. Eine russische Rakete habe in der Nacht zum Samstag ein fünfstöckiges Wohnhaus getroffen, schreibt Pavlo Kyrylenko in Telegram. Dann stürzte das Gebäude ein. Sechs Menschen wurden getötet und fünf verletzt. Anwohner befürchten, dass mindestens 34 Menschen in den Trümmern eingeschlossen sind.
7:00 Uhr vormittags – Kanada schickt Gasturbine für Nord-Stream-Pipeline nach Deutschland
Der Weg ist frei für die Lieferung der Siemens-Turbine für die Erdgaspipeline Nord Stream 1, die in Kanada gewartet wird. Die Regierung in Ottawa sagte am Samstagabend, sie werde eine Ausnahme von den Sanktionen gegen Russland machen und die Turbine nach Deutschland zurückschicken. Russland hatte die Drosselung der Erdgaslieferungen durch die Pipeline unter anderem mit der fehlenden Turbine begründet. Die Bundesregierung hatte jedoch betont, dass sie dies für eine Farce halte und Russland Gaslieferungen als politische Waffe einsetze. Russland hingegen hat angekündigt, dass die Gaslieferungen nach Europa wieder steigen werden, wenn die reparierte Turbine nach Kanada zurückgebracht wird. Die kanadische Regierung gab am Samstag bekannt, dass Siemens Kanada eine befristete und widerrufliche Lizenz erhalten wird, damit die reparierten Nord Stream 1-Turbinen nach Deutschland zurückgebracht werden können. Lesen Sie auch
5:53 Uhr – Von einem Energiefestpreis von 300 Euro bleiben im Schnitt nur noch 193 Euro übrig
Bei Zahlung der Energie-Flatrate erhalten Arbeitnehmer statt 300 Euro im Schnitt nur 193 Euro netto. Das ist das Ergebnis von Berechnungen des Bundesfinanzministeriums, die der Mediengruppe Funke in einem Vorbericht vorliegen. Bei der Berechnung stützt sich das Ministerium auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Demnach lag das Bruttojahreseinkommen für Vollzeitbeschäftigte im vergangenen Jahr bei 54.304 Euro. „Ohne weitere Abzüge ergäbe sich im Durchschnitt ein Abschlag von 107 Euro auf die Energiepauschale“, heißt es in dem Schreiben. Der Einheitsenergiepreis von 300 Euro soll die heutigen hohen Energiepreise kompensieren. In den meisten Fällen müssen Arbeitnehmer im September 2022 von ihrem Arbeitgeber bezahlt werden. Die Pauschale ist Teil des von der Bundesregierung beschlossenen Entlastungspakets als Reaktion auf hohe Energiepreise, das auch den Spritrabatt, das Ticket von 9 Euro, beinhaltet und 100 Euro Kinderbonus. Lesen Sie auch
5:16 Uhr – Landesregierungen und Landtage wollen Energie sparen
Landesregierungen und Landesparlamente wie der Bundestag wollen künftig sparsam mit Energie umgehen. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur erwägen derzeit viele Länder, Räume im Winter weniger zu heizen und im Sommer die Klimaanlage herunterzudrehen. Der Landtag von Rheinland-Pfalz spart bereits. Die Klimaanlage kühle das Gebäude nur auf 24 Grad statt auf 21 Grad, sagte ein Sprecher. Der saarländische Landtag plant dagegen nur Sparmaßnahmen im Winter: Die Heiztemperatur soll dann von 22 auf 20 Grad gesenkt werden, hieß es. In Baden-Württemberg erwägt das Finanzministerium, die Büros der Beamten im Winter auf 18 Grad zu heizen. Energiesparmaßnahmen wurden am Donnerstag vom Ältestenrat im Bundestag beschlossen. Berlins Finanzsenator Stephan Schwarz (parteilos) forderte die öffentliche Hand auf, die Energieregulierung ebenso zu unterlaufen wie private Haushalte und Unternehmen. „Natürlich muss die Funktionsfähigkeit der Behörden und der Berufsschutz erhalten bleiben, aber ansonsten sehe ich keine Tabus“, sagte er.
05:00 – Wanderung Präsident: Die Benzinpreise werden die Menschen davon überzeugen, zu steigen
Aus Sicht des Deutschen Wanderverbandes könnte das Wandern auch nach der Corona-Pandemie eine Art Krisengewinner bleiben. Umweltbewusstsein, wachsende Klimasorgen und vor allem steigende Preise werden immer mehr Menschen in die Natur locken und das Wandern als Freizeittrend noch beliebter machen, sagte der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Hans-Ulrich Rauchfuß, der Deutschen Presse-Agentur . (dpa). „Die Menschen neigen dazu, zur Natur zurückzukehren, Ausgewogenheit und Vielfalt zu suchen“, erklärte er. Rauchfuss zeigte sich zuversichtlich, dass die durch die Pandemie stark gestiegene Zahl der Wanderer auch ohne die Corona-Einschränkungen hoch bleiben werde. Lesen Sie auch
3:52 Uhr – Ministerin Lemke will Verbraucher vor Strom- und Gassperren schützen
Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) hält ein Moratorium für Strom- und Gasstopps für notwendig, falls die Energiekrise mit deutlich höheren Preisen weiter eskaliert. „Im absoluten Krisenfall könnte es passieren, dass die Bundesnetzagentur den Energieunternehmen erlaubt, Preiserhöhungen trotz Preisgarantie an die Verbraucher weiterzugeben“, sagte Lemke der „Bild am Sonntag“. In diesem Fall wäre ein Moratorium für Strom- und Gasausfälle erforderlich. Einerseits müsse sichergestellt werden, dass die Versorger die Energieversorgung im Land aufrechterhalten können, sagte Lemke. „Andererseits sollte in einer solchen Krisensituation niemandem der Strom oder das Gas abgestellt werden, weil er mit…