“getrennt”

Es ist kaputt gegangen und jetzt ist die Zusammenarbeit zwischen Schirnhofer und den ALMO-Bauern nicht mehr möglich. Das tut weh, sagt ALMO-Präsident Johann Pessl, aber „wir sahen uns gezwungen, seine exklusiven Markenrechte teilweise zu kündigen und ihm gleichzeitig anzubieten, dass er alle anderen Gebiete weiterhin mit ALMO beliefern kann. Diese Lösung hat er zunächst bekämpft, aber vor einigen Wochen akzeptiert und gleichzeitig erklärt, dass jede weitere Zusammenarbeit mit dem ALMO-Verein beendet ist. Über die Fortführung der Marke gehen die Meinungen auseinander.”

Langfristiger Vertrag mit ARGE Rind und Billa

Der Verband ALMO, der weiterhin alle Markenrechte besitzt, hat nun einen langfristigen Vertrag mit der Erzeugergemeinschaft ARGE Rind und Billa geschlossen – die Marke ALMO bleibt aber bestehen, betont Präsident Pessl: „Auch eine Preiserhöhung wird es geben, so h Der Viehpreis für die Landwirte geht weiter. Jedes Unternehmen hat die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wohin geliefert wird. Wer es für geeignet hält, kann es auch an Schirnhofer abgeben.“ Auch eine zweite, regionale Partnerschaft ist geplant – mit der Metzgerei Pierer im Almenland, „die ALMO-Fleisch an Hoteliers in der Region und darüber hinaus oder zum Direktverkauf liefern wird“.

Es wurde 1988 gegründet

Die Marke ALMO wurde 1988 von fünf Bauern im Almenland gegründet: Früher kauften Viehhändler die Ochsen von der Teichalmkirtage und schickten sie lebend nach Libyen. Damals haben sich steirische Landwirte zusammengeschlossen und den Verein zum Wohle der Regionalvermarktung und des Tierschutzes gegründet, sagen ALMO-Landwirte in der Region. Die von Schirnhofer mitgestalteten ALMO-Rinder leben in Freilandhaltung, sind mindestens 60 Tage im Jahr auf der Weide und werden in kleinbäuerlichen Betrieben in der obersten Oststeiermark aufgezogen. Schirnhofer selbst, der sich schon lange für den Tierschutz engagiert und hier als Pionier gilt, hat 1997 mit dem damaligen Lebensmittelhändler Zielpunkt einen eigenen Fleischvertrieb („Shop-in-Shop“) aufgebaut – allerdings bis zum Ende 2014 wurde dieser in allen Filialen in den Zielpunkt-Eigenbetrieb überführt. Mit der Insolvenz von Zielpunkt ging auch Schirnhofer in die Insolvenz, doch nach einem Restrukturierungsprozess im Jahr 2016 ging es erfolgreich weiter.