Landeshauptmann Christoph Drexler (ÖVP) dankte den rund 350 Notärzten der Steiermark, die „täglich Leben retten“. Bei den beiden bekannten Fällen, in denen es Kritik gab, wurden teilweise „österreichweite Probleme“ und teilweise auch überregionale Probleme angelastet. Allerdings könne man auch im steirischen System „optimieren“, so Drexler. Konkret will die Task Force die „scheinbar lukrativere Leistung“ auf Impfrouten mit notärztlichen Leistungen vergleichen und mögliche Unterschiede „ausgleichen“. Außerdem müssen mehr Anreize für Notärzte geschaffen werden, insbesondere für den ländlichen Raum.

Telemedizin weiter vorantreiben

Bisher ist nur einer der drei Notarzthelikopter in der Steiermark (ÖAMTCs C17 in St. Michael, Anm.) für Nachtflüge geeignet, ein zweiter soll nun zur Verfügung stehen, teilte LH mit. Drittens sollte die Telemedizin im Rettungsdienst weiter gefördert werden. Laut Landesrettungskommandant Peter Hansak vom Roten Kreuz braucht es ein neues Medizingesetz. Nach etwa 20 Jahren ist die alte nicht mehr aktuell. Ein Pilotprogramm hat gezeigt, dass Telemedizin sehr gut angenommen wird. Dieser soll den Notarzt nicht ersetzen, sondern kann beispielsweise per Videoanruf zugeschaltet werden. Der Sanitäter vor Ort sei dann der „Vermittler“, sagte Hansak. Medizinrecht sei Sache des Bundes, betonte er. Als zusätzliche Maßnahme wollen sie während des Trainings Räder durchdrehen lassen. Die beiden tödlichen Notfälle sollen auch von einem externen Expertengremium untersucht werden. Sie wollen sehen, ob Fehler gemacht wurden, sagte Drexler. Hansak betonte, das Notarztsystem sei „hervorragend“. Befürchtungen vor Versorgungslücken könne er nicht nachvollziehen. Stehe gerade kein Notarzt zur Verfügung, könne man auf Ersthelfer, Visiten oder ausgewählte Belegärzte zurückgreifen: „Das hat lange sehr gut funktioniert.“ Notwendig seien allerdings Anpassungen bei den erlaubten Versorgungen, die Sanitäter durchführen dürfen: „Da haben wir genug Erfahrung gesammelt“, um neue gesetzliche Möglichkeiten einzuführen, ist Hansak überzeugt.

Kritik von der FPÖ

FPÖ-Gesundheitssprecher Marko Triller sagte nach der Pressekonferenz: „Das Hauptproblem ist der unkontrollierbare Ärztemangel.“ In diesem Bereich hat die Regierung des schwarz-roten Staates viel geschlafen und nun gibt es Massenbeschwerden. Man will die Eignung von Projekten prüfen und die Wirkung von Maßnahmen durch Befragungen untersuchen. Die Grünen der Steiermark sagten: “Es ist schrecklich, dass es in der Obersteiermark tragische Todesfälle geben musste, bevor der Landeshauptmann die Grenze zog und einen Krisengipfel einberufen hat.” Es würden noch schnelle Lösungen fehlen.