Kinder erkranken seltener schwer am Coronavirus. Weitaus häufiger ist ein Covid-19 für sie nur eine Erkältung. Wie funktioniert das Immunsystem eines Kindes anders als das eines Erwachsenen? Ein Team italienischer Forscher um Constanza Di Chiara, Anna Cantarutti und Paola Costenaro kann nun einen Baustein zur Beantwortung dieser komplexen Frage liefern. Etwa zehn Monate lang folgten Ärzte etwa 350 Eltern und Kindern, nahmen wiederholt Blut ab und überwachten die Antikörperwerte. Das Ergebnis war eindeutig: Kinder hatten zu jedem Zeitpunkt mehr Antikörper als Erwachsene.
Neutralisierende Antikörper bis zu 18 Monate nach Infektion nachweisbar
Zwischen April 2020 und August 2021 untersuchten Forscher der Universitätsklinik in Padua wiederholt insgesamt 252 Familien, in denen einige oder alle Familienmitglieder infiziert waren. Sie bestimmten unter anderem die Menge an Antikörpern in den Blutseren gegen die rezeptorbindende Domäne des Spike-Proteins des Coronavirus, also die Regionen, mit denen das Virus menschliche Zellen infiziert.
An der Studie nahmen insgesamt 902 Personen teil, von denen 679 an Covid-19 erkrankt, aber zum Zeitpunkt der Studie nicht geimpft waren. Davon waren 351 Kinder und 346 Eltern. 674 Infektionen verliefen mild oder völlig asymptomatisch. In der Zeitschrift JAMA Network Open berichtet das Team, dass die Menge an Antikörpern bei Testpersonen im Laufe von zehn oder mehr Monaten abnahm, aber neutralisierende Antikörper bei allen Getesteten nachweisbar blieben, manchmal bis zu 18 Monate nach der Infektion.
Kleine Kinder hatten dreimal so viele Antikörper wie Erwachsene
Die Forscher waren besonders überrascht, als sie feststellten, dass die Antikörpertiter bei Kindern unter drei Jahren während der gesamten Studie durchgehend höher waren als bei Erwachsenen über 18 Jahren. Spezifische Antikörpertiter bei Kindern lagen im Durchschnitt bei 304,8, verglichen mit nur 55,6 bei Erwachsenen.
Allerdings beziehen sich diese Ergebnisse ausschließlich auf Prä-Delta-Varianten, für die derzeit dominierenden Omicron-Varianten fehlen noch vergleichbare Daten.
title: “Nach Covid 19 Produzieren Kinder Mehr Antik Rper Als Erwachsene " ShowToc: true date: “2022-11-03” author: “Phyllis Robinson”
Kinder erkranken seltener schwer am Coronavirus. Weitaus häufiger ist ein Covid-19 für sie nur eine Erkältung. Wie funktioniert das Immunsystem eines Kindes anders als das eines Erwachsenen? Ein Team italienischer Forscher um Constanza Di Chiara, Anna Cantarutti und Paola Costenaro kann nun einen Baustein zur Beantwortung dieser komplexen Frage liefern. Etwa zehn Monate lang folgten Ärzte etwa 350 Eltern und Kindern, nahmen wiederholt Blut ab und überwachten die Antikörperwerte. Das Ergebnis war eindeutig: Kinder hatten zu jedem Zeitpunkt mehr Antikörper als Erwachsene.
Neutralisierende Antikörper bis zu 18 Monate nach Infektion nachweisbar
Zwischen April 2020 und August 2021 untersuchten Forscher der Universitätsklinik in Padua wiederholt insgesamt 252 Familien, in denen einige oder alle Familienmitglieder infiziert waren. Sie bestimmten unter anderem die Menge an Antikörpern in den Blutseren gegen die rezeptorbindende Domäne des Spike-Proteins des Coronavirus, also die Regionen, mit denen das Virus menschliche Zellen infiziert.
An der Studie nahmen insgesamt 902 Personen teil, von denen 679 an Covid-19 erkrankt, aber zum Zeitpunkt der Studie nicht geimpft waren. Davon waren 351 Kinder und 346 Eltern. 674 Infektionen verliefen mild oder völlig asymptomatisch. In der Zeitschrift JAMA Network Open berichtet das Team, dass die Menge an Antikörpern bei Testpersonen über zehn Monate oder länger abgenommen hat, aber neutralisierende Antikörper bei allen Getesteten nachweisbar blieben, manchmal bis zu 18 Monate nach der Infektion.
Kleine Kinder hatten dreimal so viele Antikörper wie Erwachsene
Die Forscher waren besonders überrascht, als sie feststellten, dass die Antikörpertiter bei Kindern unter drei Jahren während der gesamten Studie durchgehend höher waren als bei Erwachsenen über 18 Jahren. Spezifische Antikörpertiter bei Kindern lagen im Durchschnitt bei 304,8, verglichen mit nur 55,6 bei Erwachsenen.
Allerdings beziehen sich diese Ergebnisse ausschließlich auf Prä-Delta-Varianten, für die derzeit dominierenden Omicron-Varianten fehlen noch vergleichbare Daten.