Quallen verderben derzeit Badegästen an den Küsten Europas den Urlaub. Badegäste sollten in Zukunft wahrscheinlich mit weiteren Qualleninvasionen rechnen.

Tel Monira Djordjević Céline Bittenhardt Quallen verderben derzeit vielen Badegästen an den Stränden Korsikas und der Cote d’Azur den Urlaub. Video: 20 Minuten / Melchior Kall An den Stränden von Korsika und der Côte d’Azur erscheinen ab Sommeranfang Quallenblüten. Die Küsten der Adria werden dieses Jahr regelrecht „überschwemmt“, wie internationale Medien berichten. Die Folge: Manchmal ist es für Urlauber unmöglich, ans Wasser zu gehen. Badegäste sollten in Zukunft wahrscheinlich mit weiteren Qualleninvasionen rechnen. Laut Sigrid Lüber, Präsidentin von Oceancare, gibt es seit einigen Jahren im Juli und August vermehrt Quallen im Mittelmeer. „Das hat sicherlich mit der Erderwärmung und höheren Wassertemperaturen zu tun, aber auch damit, dass es generell weniger Räuber gibt, die Quallen fressen, abgesehen von Meeresschildkröten, die sich von Quallen ernähren“, erklärt Lüber. Aufgrund des niedrigen Wasserstands in den Flüssen kann es in diesem Jahr in der Adria mehr Quallen geben als in den Vorjahren. „Natürlich schränkt es ein, wenn man im Urlaub am Meer nicht ins Wasser will oder kann, weil dort ungewöhnlich viele Quallen sind“, sagt Lüber. Die meisten Quallen sind für den Menschen ungefährlich. Es gibt aber auch Quallen mit giftigen Stacheln an ihren Tentakeln, die vor allem bei Schwimmern unangenehme Hautverletzungen verursachen.

“Situation genau beobachten”

„Kein Meer der Welt erwärmt sich so stark wie das Mittelmeer“, warnt der WWF Deutschland in einem 2021 veröffentlichten Bericht. Die Folge ist unter anderem eine Zunahme von Quallenplagen. Denn der Anstieg der Wassertemperatur ermöglicht ihnen die Fortpflanzung in den Wintermonaten und die Ausbreitung tropischer Quallenarten. Denise Praloran von Meteo Schweiz bestätigt, dass die Meerestemperatur derzeit im höheren Bereich liegt. Rund um Italien liegt es derzeit zwischen 24 und 26 Grad. Im Allgemeinen liegt es im Juli zwischen 20 und 24 Grad. Schweizer Reisebüros beobachten die Situation sehr genau. Laut einem Kuoni-Sprecher gibt es derzeit keine Rückmeldungen von Besuchern oder lokalen Betreibern, die darauf hindeuten, dass das Schwimmerlebnis in den von Kuoni und seinen Schwestermarken angebotenen Destinationen durch die Quallen erheblich beeinträchtigt wurde. Sollte sich die Situation verschlechtern, werden Maßnahmen ergriffen.