Russland sperrt WELT-Homepage

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Russland sperrt WELT-Homepage Die WELT-Seite ist jetzt in Russland gesperrt. Dies wurde von mehreren russischen Nachrichtenagenturen einhellig gemeldet. Die Bundesbehörde Roskomnadzor hat Welt.de und alle Subdomains in die Liste der zu sperrenden Publikationen aufgenommen. welt.de ist jetzt in Russland gesperrt. Die offizielle Begründung der Zensurbehörde ist unklar. Doch die kritische Berichterstattung über Russlands Angriffskrieg in der Ukraine ist dem Kreml wohl ein Dorn im Auge. Die WELT-Seite ist jetzt in Russland gesperrt. Dies wurde von mehreren russischen Nachrichtenagenturen einhellig gemeldet. Der Bundesaufsichtsdienst für Kommunikation, Informationstechnologie und Massenkommunikation, besser bekannt als Roskomnadzor, hat Welt.de und alle Subdomains in die Liste der zu sperrenden Publikationen aufgenommen. Nach und nach setzten russische Anbieter die Nachfrage um. Ende März sperrte Russland die Website von bild.de, die wie WELT im Axel-Springer-Verlag erscheint. Zuvor waren die Websites der Deutschen Welle und der britischen BBC auf der Liste gelandet. Welt.de befindet sich bereits in der von Roskomnadzor verwalteten öffentlich zugänglichen Datenbank gesperrter Websites. Daher wurde die WELT-Website auf Antrag der Staatsanwaltschaft am 9. Juli 2022 gesperrt. Der Grund dafür bleibt unklar: Auf welt.de werden rechtswidrige Informationen verbreitet, daher der Eintrag in § 15 Abs. 3 BGB. 149-FZ. Die Informationen werden nicht gemeldet. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass handelt es sich dabei um „Aufrufe zu Massenunruhen, Extremismus und Beteiligung an illegalen Massenaktionen“. Bisher wurde nur die Sperrung von welt.de unter dem von Roskomnadzor benannten Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft 27-31-2022/Id9701-22 festgestellt. Viele Websites im Zusammenhang mit der in Russland vorherrschenden De-facto-Kriegszensur wurden mit ähnlichen Aktenzeichen in der Serie 2022-31-27 gesperrt. Dazu gehören zum Beispiel Postings in wirklich politisch neutralen Online-Foren und Social-Media-Berichterstattung und Kriegskritik jenseits der Vorgaben staatlicher Propaganda. Lesen Sie auch Das deutet darauf hin, dass die Suspendierung von welt.de etwas mit der Berichterstattung über Russlands Krieg gegen die Ukraine zu tun haben könnte. Allerdings ziehen fremdsprachige Websites selten die Aufmerksamkeit der russischen Zensurbehörden auf sich. Vor kurzem jedoch wurde der britische Daily Telegraph im Juni auf die schwarze Liste gesetzt. Seit bild.de in Russland gesperrt wurde, veröffentlicht welt.de russische Übersetzungen von BILD-Artikeln, die über Russlands Krieg in der Ukraine berichten. Gut möglich, dass gerade diese Postings den Zorn der russischen Zensurbehörden auf sich gezogen haben – aus Kreml-Sicht anstößige Texte in russischer Sprache, versteckt unter deutschsprachigen Inhalten.