Käßmann kritisiert Lindners Ehe – „Kirche ist nur eine Bühne“

Stand: 14:24 Uhr|  Lesezeit: 2 Minuten 
Christian Lindner und seine Frau Franca Lehfeldt verlassen nach der kirchlichen Trauung die Kirche 

Quelle: Axel Heimken/dpa Die evangelische Theologin Margot Käßmann findet es problematisch, dass Finanzminister Christian Lindner und die Journalistin Franca Lehfeldt kirchlich geheiratet haben, obwohl sie aus der Kirche ausgetreten sind. Der Einspruch kommt von Bischof Petra Bahr. Die evangelische Theologin Margot Käßmann hat die kirchliche Trauung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt kritisiert. “Warum wollen zwei Menschen eine kirchliche Trauung, die bewusst aus der Kirche ausgetreten sind und öffentlich erklärt haben, dass sie sich nicht als Christen sehen?” schrieb Käßmann in ihrer Kolumne für die „Bild am Sonntag“. Margot Kassmann Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/Dateibild Der ehemalige Präsident des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erklärte, dass es sich nicht um einen christlichen Inhalt, sondern um einen Rahmen handele. Aber die Kirche darf dem nicht nachgeben. Gotteshäuser sind seit Jahrhunderten Orte, an denen Menschen Gott Freude und Leid gebracht haben. “Es sind Räume, die beten und Trost spenden.” Kirchenzugehörigkeit und ehrenamtliches Engagement ermöglichen es, diese Räume zu erhalten.

Rezension von Käßmann

Die hannoversche Landesbischöfin Petra Bahr warf Käßmann daraufhin vor, über die Beweggründe eines Paares zu urteilen, obwohl sie bei der vorbereitenden Trauung nicht anwesend war. Lesen Sie auch Richtig sei, dass für die kirchliche Trauung mindestens ein Ehegatte Mitglied der Kirche sein müsse, betonte Käßmann. Wenn es in diesem Punkt eine Gesetzeslücke gibt, soll diese schnellstens geschlossen werden: “Sonst degradieren wir unsere traditionellen Orte, an denen Christen Gott verherrlicht haben, zu billigen Veranstaltungsorten.” Theologe Bahr schrieb auf Twitter, man könne mit gutem Grund darüber streiten, wie man mit einem solchen Fall umgeht. „Was meiner Meinung nach überhaupt nicht funktioniert: ein Paar zu motivieren, ohne ihr pastorales Engagement zu verunglimpfen. Das ist antievangelisch.” Hier finden Sie Inhalte von Twitter Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Linder und Lehfeldt, die als Chefreporterin für WELT arbeitet, haben am Samstag in der Evangelischen Johanniskirche geheiratet. Severin in Keitum auf Sylt. Der evangelische Bischof von Schleswig und Holstein, Gothart Maggaard, hatte die kirchliche Ehe verteidigt. Die nordkirchliche Lebensordnung sieht vor, dass mindestens ein Partner Mitglied einer Ehe sein muss. Ausnahmen liegen jedoch im Ermessen des Pfarrers. „Es ist wunderbar, wenn zwei Menschen sich Gottes Segen wünschen“, betonte der Theologe.