Im Juni war es noch möglich, eine der beiden regulären Stationen in eine Covid-freie Station umzubauen. Dieser musste Anfang vergangener Woche zurückgenommen werden, erklärt der Oberarzt.
Todesfälle „werden wirklich selten“
Welche Menschen ins Krankenhaus müssen, hat sich seit der Dominanz der Mikron-Variante nicht wesentlich geändert: „Bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen sind sie meist größer“, sagt Laferl. Diese sind oft „multimorbid“, von Demenz bis hin zu schweren Herzerkrankungen. Die überwiegende Mehrheit der Patienten ist sehr gut geimpft. Denn eine Impfung kann zwar keine Ansteckung verhindern, aber einen schweren Verlauf: „Wenn man bedenkt, dass diese wirklich multimorbiden Patienten sind, wird man natürlich nicht gesünder, wenn man obendrein noch eine Covid-Infektion hat es.” Todesfälle seien im Vergleich zu den frühen 2020er Jahren und der Delta-Welle „wirklich selten geworden“. Ob die neuen BA.4- und BA.5-Varianten wieder krank machen, könne man noch nicht sagen, sagt Laferl: „Was wir wieder sehen, das haben wir seit ein paar Monaten nicht mehr gesehen, sind Patienten, die eine Zunahme haben Bedarf an Sauerstoff. Aber zum Glück sind das noch Einzelfälle. „Nach ein paar Wochen wird es auch noch den ein oder anderen Fall von schweren Lungenentzündungen geben – wir werden sehen, wie sich das entwickelt.
Gesundheitsverband sieht Anstieg „mit Sorge“
Der Gesundheitsbund Wien habe den Anstieg der Infektionszahlen in den vergangenen Wochen „mit Sorge“ zur Kenntnis genommen, sagte ein Sprecher kürzlich wien.ORF.at. Vor allem auf regulären Stationen sieht man wieder steigende Flächenzahlen. Zudem ist die Infektionswelle bereits bei der Belegschaft zu spüren. Maßnahmen wie Urlaubsverbote seien nicht geplant und es bestehe derzeit kein „erheblicher“ Eingriffsbedarf im OP – mehr dazu in Wien berät zu CoV-Maßnahmen. mehr zum Thema
Die Stadt verstärkt die Kontaktverfolgung
Medikamente für den Bodendienst
In letzter Zeit sind mehr Optionen für die Behandlung zu Hause verfügbar geworden. In Wien wurde von der Stadt ein telemedizinischer Dienst geschaffen. Infizierte werden telefonisch kontaktiert und die Behandlung beginnt. Der Bodendienst wurde bereits mehrere tausend Mal eingesetzt, um Medikamente zu Patienten nach Hause zu liefern. Unter anderem gibt es das Medikament Paxlovid, das die Vermehrung des Coronavirus im Körper verhindern kann. Es kann auch vom Hausarzt – und per Telemedizin – verschrieben und in der Apotheke abgeholt werden. Dr. Naghme Kamaleyan-Schmied empfiehlt, einen Ihnen bekannten Arzt aufzusuchen: „Für das Rezept benötige ich auch die Medikamente, die der Patient hat und einnimmt. Ich brauche Nierenwerte, ich brauche Alter. Ich muss herausfinden, welche anderen Krankheiten er hat, damit ich die richtigen Medikamente verabreichen und diejenigen stoppen kann, die eine Wechselwirkung haben.”