Wir berichteten: 7 Schmuggler wurden festgenommen Die Zahl der Asylanträge und Schleusungen sei “dramatisch”, die meisten aufgegriffenen Flüchtlinge gebe es im Burgenland, sagte die Ministerin. „Vorrangige Maßnahmen wie diese sind extrem wichtig, die Bekämpfung des Menschenhandels steht ganz oben“, sagte Karner, der voraussagt, dass noch viele weitere erforderlich sein werden. Experten würden sagen, dass bis zu 80 Prozent der Festgenommenen nach Europa geschmuggelt werden. Laut Karner gibt es Maßnahmen auf mehreren Ebenen, etwa vorrangige Aktionen an der österreichischen Grenze oder auf europäischer Ebene das Innenministertreffen nächste Woche, bei dem er das Thema in den Mittelpunkt rücken will. Der Minister drängte auch auf Außengrenzschutz, schnelle Asylverfahren und Verfahren in Drittstaaten außerhalb der EU – wie es Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) gefordert hatte. Eine weitere Maßnahme ist die Zusammenarbeit mit der Polizei an der serbisch-ungarischen Grenze. Österreich wird bis Mitte Juli 50 Beamte dorthin entsandt haben. „Wenn wir einen starken Außengrenzschutz haben wollen, müssen wir auch etwas tun“, sagte Carner. Laut Tatzgern, Leiter der Zentralstelle gegen Menschenhandel beim Bundeskriminalamt, verstecken sich Flüchtlinge in Bosnien-Herzegowina in LKW-Tanks, an der serbisch-herzegowinischen Grenze kam es zuletzt zu einem bewaffneten Konflikt zwischen Schleppergruppen. “Der Migrationsdruck ist sehr hoch und die Schmuggler versuchen, das auszunutzen.” Aktuell nimmt der Migrationsdruck – anders als 2015 – stetig zu. Ein weiterer Unterschied zu diesem Jahr besteht darin, dass einzelne Staaten des Westbalkans inzwischen alles tun, um die illegale Einwanderung zu bekämpfen. Aufklärungskampagnen von Innenbehörden im Ausland, die Menschen davon abhalten sollen, sich mit Schleusern anzusiedeln, seien “auffällig”, sagt Tatzgern. Gleichzeitig verbreiteten Schmuggler aber Fake News und Werbung auf TikTok – ebenfalls bewaffnet, um Schutz vorzutäuschen. Der burgenländische Polizeidirektor Martin Huber berichtete, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres 126 Schmuggler festgenommen wurden. Wurden vor einem Jahr monatlich etwa 300 bis 400 Flüchtlinge festgenommen, so Huber, seien es heute 200 pro Tag. Er verwies auch auf Maßnahmen wie Grenzüberwachung, gemeinsame vorrangige Aktionen und neue Technologien zur Kriminalpolizei.