Aber die Nachfrage ist nach wie vor groß. Käufer kommen nicht nur aus der Region, sondern aus dem ganzen Land. „Wir machen Marmelade und bekommen normalerweise fünf Kilo, hoffentlich kriegen wir das dieses Jahr wieder“, sagt Siegfried Poltlehner von St. Valentin (Kreis Amstetten). „Weltberühmt sind auch die Wachauer Marillennudeln“, ergänzt Roland Weichselbaum, ebenfalls aus St. Valentin. ORF/Robert Morawec Martin Bergkirchner pflückt eine Aprikose nach der anderen vom Baum
Aprikosenertrag halbiert
Grund für die geringere Ernte ist der Frost, der den Aprikosenbauern auch in diesem Jahr Probleme bereitet. Und die Verluste seien teilweise erheblich, sagt Martin Bergkirchner vom Marillenverband Wachau und Landwirt aus Mittearnsdorf: „In diesem Jahr gibt es in der Wachau nur noch etwa halb so viele Marillen wie im Vorjahr.“ mehr zum Thema
Frostige Nacht: Die Frucht entkam leicht
Etwas weiter östlich – in Krems – ist die Marillenernte bereits in vollem Gange. Hier geht es manchmal schon eine Woche früher los. Aber auch hier hat der Frost Anfang April seine Spuren hinterlassen – Adolf Aumüller spricht von Einbußen von 80 Prozent und mehr: „Leider können wir in diesem Jahr unsere Stammkunden nicht mehr bedienen, nur mehr Freunde und Bekannte. „Die Marille ist eine sehr empfindliche Frucht, die viel Pflege, Geduld und Know-how braucht“, sagt Diana Müller aus Krustetten (Region Krems). Frost und extreme Niederschläge sind jedes Jahr eine große Bedrohung für die Ernte. Mit gezielten Maßnahmen, wie z.B. Frostschutzausfälle konnten durch Innovation und Erfahrung in Grenzen gehalten werden. ORF/Pöchhacker In der Region Poysdorf hat die Marillenernte dieses Jahr Mitte Juni begonnen
Je weiter nach Osten, desto schneller
Während die Ernte der ungarischen Sorten Best und Klosterneuburger in der Wachau gerade erst beginnt, können Verbraucher seit Mitte Juni ältere Sorten wie Tsunami kaufen, die vor allem im Weinviertel angebaut werden. Grundsätzlich gilt: je weiter östlich, desto früher die Ernte. Niederösterreich ist auch dieses Jahr wieder Aprikosenland Nummer 1. Die Anbaufläche beträgt wiederum rund 650 Hektar, in Österreich inklusive Niederösterreich sind es knapp 1.000 Hektar. Damit stammen zwei von drei heimischen Marillen von blau-gelben Bauern, hauptsächlich aus der Wachau und dem Weinviertel.