Eingangshaltestelle bei der Caritas
Babynahrung ist im Laden der Einrichtung für ein Drittel bis die Hälfte des Preises von normalen Supermärkten erhältlich. Nach dem Inflationsschub zeige sich, dass “Frauen natürlich immer mehr nach kostenlosen Produkten fragen, denn Kinder, insbesondere Neugeborene – und die dürfen nicht von hier sein – bedeuten, dass die Erstausstattung sehr teuer ist.” ORF Der Bedarf an Babynahrung ist groß Auch die Zahl der Hilfesuchenden an den Essensausgabestellen in Wien verzeichnet die Caritas. Laut Generalsekretärin Anna Parr sind die Grenzen erreicht, „wo die Mengen massiv steigen, steigt der Bedarf. Und wir mussten zwischenzeitlich auch einen Importstopp nach Wien verhängen. Der Bedarf übersteigt das Angebot. Ich sage es ohne Zweifel: Uns geht das Essen aus.”
Kinderarmut als Teufelskreis
Jedes vierte Kind in Österreich lebt in Armut. Laut NGOs sei die Hälfte der Kinder anderer Nationalitäten von Armut betroffen, sagte Maria Katharina Moser, Leiterin der Diakonie. “Kinderarmut ist ein Teufelskreis aus existenzieller wirtschaftlicher Not, Bildungsnachteil und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen.” mehr zum Thema
Die Zahl der Hilfesuchenden ist enorm gestiegen
Daher muss Kinderarmut proaktiv und nachhaltig bekämpft werden. Im Moment ist die Inflation schneller als die Unterstützungen. „Wir brauchen ein Ende des Watering Holes und eine ganz, ganz gezielte Abgabe für die ärmsten 35 Prozent der Haushalte in Österreich“, sagt Parr. Und eine gesetzlich verankerte Abschaltung von Heizung und Strom im Winter.
Appell zum Schutz der Kinder
Erich Feninger von der Volkshilfe forderte in „Wien heute“ eine grundlegende Kindersicherheit. „Alle in Österreich lebenden Kinder sollen unterstützt werden, zum Beispiel mit 200 Euro, und Kinder, die in Armutshaushalten aufwachsen, zum Beispiel mit einem Haushalt unter 20.000 Euro, mehr bekommen. Es ist unverständlich, dass Kinder für armutsgeplagte Eltern verantwortlich gemacht werden sollen.” Eine mögliche Strompreisobergrenze wird in der Warteschleife positiv gesehen. Finanzielle Maßnahmen gegen Kinderarmut sind laut Diakonie auch wirtschaftlich sinnvoll. „Alles, was wir in Kinder investieren, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen und möglichst frei von Armut zu sein, zahlt sich aus. Das spart später Sozialleistungen und Gesundheitskosten.“