13.07.2022 02:28 Uhr
Die Flutkatastrophe von 2021 wird als Jahrhunderthochwasser bezeichnet. Schon jetzt ist absehbar, dass solche signifikanten Wetterereignisse in den kommenden Jahren häufiger werden. In einigen Gebieten Deutschlands dürften deshalb keine Neubauten mehr gebaut werden, sagt der oberste Zivilschutzbeauftragte.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralf Tischler, geht davon aus, dass einige Gebiete in Deutschland wegen Extremwetterlagen nicht mehr bewohnt werden können. „Als Zivilschutz-Befürworter sage ich, dass bestimmte Gebiete aufgrund des Klimawandels und der akuten Bedrohung durch Stürme und Überschwemmungen nicht umgesiedelt werden sollten. Diese Frage stellt sich auch an den Küsten“, sagte Tiesler im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im Rheinland-Pfalz. Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Zeitungen der Mediengruppe Funke.
Eine künftige Klimaflucht innerhalb Deutschlands will Tiesler nicht ausschließen. „Ob die Menschen wirklich einzelne Regionen Deutschlands in andere Bundesländer abwandern müssen, lässt sich heute nicht sagen“, sagte der BBK-Vorsitzende. „Es gibt keinen Ort und keine Region in Deutschland, wo wir nicht genau hinschauen müssen“, stellte Tiesler klar.
„Es ist klar, dass wir in immer unsichereren Zeiten leben. Krisen werden immer häufiger. Das Coronavirus hält uns seit einigen Jahren fest, der Klimawandel wird uns in Zukunft vor noch mehr Herausforderungen stellen, und in der Ukraine herrscht Krieg “, sagte der oberste Zivilschutzbeauftragte. Tiesler forderte ein neues Bewusstsein der Bevölkerung für die Krise. „Die Krisensituation muss jetzt Teil des allgemeinen Bewusstseins werden, wir müssen lernen, dass die Krise zum Alltag gehört.“ Sagte Tiesler.
Bei der Flutkatastrophe vor einem Jahr starben in Rheinland-Pfalz mindestens 135 Menschen, in Nordrhein-Westfalen 49.