von Armin Arbeiter, Michaela Reibenwein 

facebookMessengerwhatsapptwittermailpocket Deutschland hatte es im März angekündigt, nun denkt auch Österreich über eine Abwehr ballistischer Raketen nach: „Ich denke, wir brauchen einerseits eine Abwehr ballistischer Raketen und vor allem eine Drohnenabwehr“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer während seiner Israelreise. KURIER. Zuvor waren er, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Innenminister Gerhard Karner im israelischen Verteidigungsministerium, um ein Kooperationsabkommen zur Extremismusbekämpfung zu unterzeichnen. Doch schon am Montag zeigte ihr Verteidigungsminister Tanner die israelische Drohnenabwehr – und „sie war begeistert“. Nehammer: „Es gab eine Diskussion über bereits bestehende Kooperationen, aber auch über die Weiterentwicklung von Systemen und das Ausloten neuer Möglichkeiten für die Anwendung dieser Systeme auf das österreichische Bundesheer, da es stärker bewaffnet werden wird. Wie Sie wissen, gibt es viel Nachholbedarf.” Es gibt einen einstimmigen Beschluss im Nationalen Sicherheitsrat, das Budget zu erhöhen. Wann das sein wird und wie hoch das Budget sein soll, ist noch nicht klar. Allerdings machte die Bundeskanzlerin deutlich, dass zumindest im Bereich der Verteidigungsdrohnen – die in Israel hergestellt werden – etwas passieren müsse: „Es sollte Abkommen von Regierung zu Regierung geben, um Korruptionsvorwürfe auszuschließen. Jetzt müssen wir prüfen, welche Systeme für Österreich geeignet sind“, sagte er. Nehammer machte auch auf die ballistische Raketenabwehr aufmerksam: „Man sieht, dass eine ballistische Rakete heute viel näher abgefeuert wird als noch vor Jahrzehnten. Eine Rakete, die in der Nähe von Lemberg abgefeuert wird und die falsche Flugbahn einschlägt, ist eine Bedrohung für die Slowakei, ebenso wie für Österreich. Und wenn man an die Drohne denkt, die in Kroatien abgestürzt ist, sieht man, wie schnell das Realität werden kann.” Auch das Thema ballistische Flugkörperabwehr wird für Österreich relevant sein – auch wenn das nicht heißt, dass „Österreich sich auf große Fähigkeiten einlassen kann, aber wichtig ist, dass wir es mit dieser Form der Luftverteidigung zu tun haben, dass diese Technologie nicht durchgeht uns und wir werden auch in Zukunft für die Interoperabilität des österreichischen Bundesheeres sorgen.” Das Verteidigungsministerium sagte, es prüfe Optionen im Bereich der Luftüberwachung und dies sei “natürlich ein Thema”, aber es seien keine konkreten Entscheidungen getroffen worden. Der Kauf eines „Iron Dome“ ist als unmöglich anzusehen – der technische Aufwand und die Kosten wären extrem hoch. Welche Herausforderungen Österreich bei der Anschaffung eines ballistischen Raketenabwehrsystems begegnen wird, können Sie hier nachlesen:

Top-Update jederzeit und überall

Erhalten Sie unbegrenzten Zugriff auf alle digitalen Inhalte von KURIER: Extra-Inhalte, E-Paper, Online-Magazine und mehr. Probieren Sie jetzt das KURIER Digital-Abo aus.