In der Region Zollernalb und der Region Tübingen bebte am frühen Samstagnachmittag die Erde. Das Epizentrum lag nach Angaben des baden-württembergischen Innenministeriums in Hechingen (Zollernalbkreis). Daher war das Erdbeben noch in einem Umkreis von fünfzig Kilometern zu spüren. Über Schäden ist nichts bekannt.

National Earthquake Service: Mittleres Erdbeben

Der Erdbebendienst des Landes Baden-Württemberg hat eine Magnitude von 4,1 auf einer Skala von zwölf gemessen. Die Behörde bezeichnete das Erdbeben als mittelstark. Martin Hens war am Samstagnachmittag diensthabender Seismologe beim Landeserdbebendienst in Freiburg. Dem SWR sagte er, er habe rund 5000 Meldungen aus der Bevölkerung aus ganz Baden-Württemberg erhalten. „Wir haben Meldungen aus Freiburg, aus Stuttgart, im Prinzip aus ganz Baden-Württemberg, vereinzelt auch aus dem Elsass und Westbayern.“ “Das Beben war weiträumig zu spüren, deutlich zu spüren in einem Umkreis von fünfzig Kilometern um Hechingen, aber auch darüber hinaus.” Nach Angaben des staatlichen Erdbebendienstes ist auch bei einem Erdbeben der Stärke 4,1 mit Nachbeben zu rechnen. Laut Hensch waren bis Samstagnachmittag zwei kleine Nachbeben aufgetreten.

Bisher wurden keine Schäden gemeldet

Der Seismologe des Landeserdbebendienstes erklärte weiter, dass es bei einer Magnitude knapp über 4 Richter keine nennenswerten Auswirkungen geben werde. „Es ist ein Erdbeben, das im Epizentrumsbereich deutlich zu spüren ist, wo manchmal sogar ein Regal geleert werden kann, wo je nach Bausubstanz hier oder da ein Riss im Gebäude ist, aber meistens nichts darüber hinaus. ”

Hechingerin erzählt von einem lauten Knall

Ein Anwohner aus Hechingen sagte dem SWR, es habe eine große Explosion gegeben. “Etwas muss schrecklich schief gelaufen sein.” “Es hat richtig gerockt. Ich bin im dritten Stock. Dann war es sofort vorbei. Nach ein, zwei Sekunden, aber es war ein Adrenalinschub.”

Aufrufe interessierter Bürger

Beim Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums Reutlingen gingen am Samstagnachmittag einige Anrufe von Bürgern ein, die die Landbewegung bei der Polizei melden oder danach fragen. In den sozialen Medien berichteten Menschen von wackelnden Wänden und Häusern. Immer wieder kommt es im Zollernalbgebiet zu Erdbeben. Grüne Punkte zeigen Erdbebenepizentren entlang der Scherzone des Landeserdbebendienstes Albstadt Das letzte starke Erdbeben im Zollernalbgebiet war 1978: Damals erreichte die Magnitude bei Albstadt 5,7. Es entstand Sachschaden an Gebäuden. Dass die gar nicht so seltenen Erdbeben in der Region immer wieder für große Aufregung sorgen, liegt auch daran, dass sie schwer vorhersehbar sind. Das berichtete SWR Aktuell am 07.10.2021 über die Ursachen der Erdbeben: