Horrorszenario: Plünderungen und Überfälle – «Der Schweiz droht Chaos bei Stromausfall»
Der Schweiz droht diesen Winter der Strom auszugehen. Laut dem Präsidenten des Politischen Sicherheitskomitees ist die Schweiz darauf nicht vorbereitet. Tel Céline Bittenhardt Thomas Obrecht Nikolaus Meister 1/5 Stromausfälle von mehreren Tagen oder Wochen wären laut Mauro Tuena katastrophal. “Unter anderem wären Lebensmittelgeschäfte von Plünderungen betroffen.” (virtuelles Bild) Getty Images Das Krisenmanagement der Supermarktkette Spar in Österreich ist auf einen längeren Stromausfall vorbereitet. Für Arbeiter gelten klare Sicherheitshinweise. 20 Minuten/Michael Scherer In der Schweiz scheint man davon sehr weit entfernt zu sein. Getty Images Plünderungen, Einbrüche und Raubüberfälle: Das Krisenmanagement der Supermarktkette Spar in Österreich ist auf einen längeren Stromausfall vorbereitet. Für Arbeiter gelten klare Sicherheitshinweise. Und in der Schweiz bereitet sich Lidl Schweiz mit einem Notfallkonzept auf das Horrorszenario vor. Gemäss Bundesamt für Bevölkerungsschutz BABS gehören Präparate des Handels zur Sorgfaltspflicht eines Unternehmens. „Auf Bundesebene gibt es jedoch eine Anlaufstrategie für das Bundespersonal im Falle eines Stromausfalls“, erklärt Sprecherin Sandra Walker. Die meisten Kantone haben zudem Notfallpläne erstellt. Mauro Tuena, Präsident des Ausschusses für Sicherheitspolitik, hält diese Maßnahmen für nicht ausreichend. „Die Schweiz ist für ein solches Szenario nicht bereit. Es ist fünf vor zwölf. Der Bundesrat muss sofort handeln», sagt der Nationalrat der SVP. Notwendig ist ein abgestimmtes Notfallkonzept auf allen Ebenen, in dem alle Möglichkeiten und Maßnahmen definiert sind. Dazu gehört laut Tuena auch eine Überprüfung der Atomkraft: “Wir müssen sicherstellen, dass wir genug eigenen Strom haben, unabhängig vom Ausland.” Im Falle eines Stromausfalls werden auch Informationen darüber benötigt, in welchen Bereichen die Leistung gedrosselt wird und wie die Verteilung der verbleibenden Leistung geregelt wird. „Außerdem muss geklärt werden, wie die Bevölkerung informiert und beruhigt werden kann, damit es nicht zu Krawallen kommt“, sagt Tuena. Denn ein solches Szenario ist nicht auszuschließen. Außerdem hätte ein Blackout extreme Folgen. „Es würde absolutes Chaos geben, die Leute würden verrückt werden. Das sollte nicht passieren“, sagt Tuena. Vor allem Stromausfälle über mehrere Tage oder Wochen wären eine Katastrophe. „Nicht nur Lebensmittelgeschäfte werden von Plünderungen betroffen sein. Es könnte zum Beispiel auch in Krankenhäusern zu unschönen Szenen kommen.” Betroffen sind auch Zahlungsdienstleister, der öffentliche Verkehr und das Telekommunikationsnetz. „Unsere gesamte Infrastruktur würde früher oder später zusammenbrechen“, warnt Tuena.
“Gefahr Umschlag Stromknappheit”
“Insgesamt führt dies zu suboptimalen Ergebnissen”
„Bei einem großflächigen Blackout droht eine Massenhysterie unter den Menschen“, sagt die Soziologin Katia Rost von der Universität Zürich. Der erste Lockdown, bei dem viele Menschen Toilettenpapier horteten, war ein Beispiel für kollektives, hysterisches Verhalten. „Wenn Sie eine Person sehen, die dieses Verhalten zeigt, ahmen Sie sie nach. Insgesamt führt dies zu suboptimalen Ergebnissen“, erklärt Rost. Es sei ähnlich wie bei der Massenhysterie: “Alle springen auf den gleichen Zug auf und kopieren leichtsinnig das Verhalten der anderen, obwohl es die ganze Gemeinschaft benachteiligt.” Der Grund dafür ist angeborener Egoismus. „Wenn es ums Überleben geht, steht der Mensch an erster Stelle“, sagt die Soziologin. Daher spielt eine gute Planung eine zentrale Rolle: „Wenn man sich der verschiedenen möglichen Verhaltensszenarien bewusst ist, gibt es physische, psychische, wirtschaftliche und soziologische Möglichkeiten, hysterisches Verhalten zu verhindern oder zumindest so zu lenken, dass nicht viel Schaden entsteht.“ .
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