18.07.2022, 07:20 Uhr

In Großstädten ist Wohnraum ein begehrtes Gut. Laut einer neuen Studie baut die dortige Immobilienbranche ältere Nachfrage auf. Die Hauptopfer sind Familien und Singles. Singles und kinderreiche Familien zahlen laut einer Studie die höchsten Quadratmetermieten in Deutschland. Eine veröffentlichte Analyse des Datenanbieters Empirica Regio zeigt, dass der Abstand zu anderen Wohnformen in Großstädten besonders deutlich ist. Demnach lag die durchschnittliche Miete für eine Einzimmerwohnung in Deutschland im vergangenen Jahr bei 9,84 Euro pro Quadratmeter. Wohnungen mit fünf oder mehr Zimmern wurden für 8,78 Euro pro Quadratmeter angeboten. 2-Zimmer-Wohnungen hingegen waren mit 8,72 Euro pro Quadratmeter günstiger, ebenso 3-Zimmer-Wohnungen (8,41) und 4-Zimmer-Wohnungen (8,42). Vor allem in Ballungsräumen wie München, Hamburg und Berlin wurden Familien und Singles aufgefordert, für die untersuchten Angebotsmieten mehr zu zahlen als andere Mieter. So gab es Wohnungen ab fünf Zimmern für 13,71 Euro pro Quadratmeter, Einzimmerwohnungen für 13,50 Euro. Beide lagen über der Durchschnittsmiete von 12,79 Euro pro Quadratmeter. Auch Wohnungen mit zwei, drei oder vier Zimmern waren hier günstiger. Ähnliche Muster gab es Berichten zufolge auch in anderen Großstädten (B-Sites). Andererseits waren in stagnierenden und schrumpfenden Gebieten Ein- und Zweizimmerwohnungen gefragt und teurer als andere Wohnungstypen. „Unsere Recherchen deuten darauf hin, dass insbesondere in Entwicklungsgebieten die höchsten Quadratmetermieten für Single- und Familienwohnungen verlangt werden“, sagt Jan Grade, CEO von Empirica Regio. “In den Großstädten werden nur sehr wenige Wohnungen für Familien gebaut.” Auch die Mieten für große Wohnungen sind überdurchschnittlich gestiegen. Das treibt junge Familien, die für die Stadtentwicklung wichtig sind, ins Umland.

Es braucht mehr Wohnraum

Laut der Studie sind die Fertigstellungen von Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern, hier darunter Einfamilienhäuser und Einfamilienhäuser, in den Metros stark zurückgegangen: Im Vergleich der Fünfjahreszeiträume 2011 bis 2015 und 2016 bis 2020 wurden sie unterschritten Durchschnitt. von 8500 Wohnungen pro Jahr auf 6700. Zudem machten Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern nur noch 15 statt 29 Prozent aller Fertigstellungen aus. Gleichzeitig stieg die Zahl der fertiggestellten Wohnungen mit einem oder zwei Zimmern um das Zweieinhalbfache – von 7.400 auf 19.100 pro Jahr, ihr Anteil an allen Fertigstellungen von 25 auf 42 Prozent. Die Immobilienbranche reagiere auf die wachsende Zahl von Haushalten oft mit dem Bau von Einfamilienhäusern, sagte Grade. Die Daten zeigten, dass die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Personen in den Städten A und B in den letzten Jahren stärker gewachsen ist als die Zahl der Kleinhaushalte. “Die Zielgruppe der Familien droht übersehen zu werden.” Sie brauchen mehr Wohnraum. Forschungsansatz Empirica Regio hat die durchschnittlichen Angebotsmieten pro Quadratmeter Wohnfläche ermittelt. Normwerte beschreiben den mittleren Abschnitt (Median). Informationen lagen nur für Bereiche vor, in denen mindestens 20 Objekte pro Abschnitt und Jahr berücksichtigt werden konnten. Die Datenbank ist eine Sammlung aufbereiteter Immobilienmarktdaten aus mehr als 100 Quellen (Angebotsdaten). Die Sammlung besteht aus ständig gesuchten Immobilienanzeigen in ganz Deutschland und wurde von doppelten und betrügerischen Anzeigen bereinigt. Neben den bekannten großen Immobilienmärkten werden auch kleinere, spezialisierte Online- und Printquellen in die Erhebung einbezogen. Dabei wurden Daten aus 400 deutschen ländlichen und städtischen Regionen berücksichtigt.