Südeuropa ächzt unter Rekordtemperaturen und Wasserknappheit. Für Teile Westfrankreichs wurde die höchste Hitzewarnstufe ausgerufen. Der Höhepunkt der Hitzewelle wird voraussichtlich am Montag eintreffen.

Angesichts der erwarteten Hitze werden die Menschen in Westfrankreich gebeten, besonders vorsichtig zu sein. Der Wetterdienst Météo France verhängte für fast die gesamte französische Atlantikküste und weitere westliche Gebiete die höchste rote Warnstufe. Nur das südlichste Ende der Küstenlinie mit dem Kompartiment Pyrénées-Atlantiques erhielt die zweithöchste orangefarbene Warnstufe. Dies gilt für insgesamt 51 französische Wohnungen. Die Warnungen sind 24 Stunden gültig und werden am frühen Morgen und am Nachmittag aktualisiert.

Temperaturen von 37 bis 40 Grad Celsius sollen im Südwesten des Landes am Sonntag häufig zu beobachten sein. Die Hitze breitet sich nach Norden aus. Der Höhepunkt der Hitzewelle in Westfrankreich soll am Montag erreicht werden. Die Temperaturen sollten hier oft auf 40 Grad Celsius oder mehr steigen. Temperaturrekorde werden so gut wie sicher gebrochen. Auch im Osten soll es laut Wetterdienst heißer werden. In diesem Teil des Landes werden am Dienstag Temperaturen bis zu 40 Grad erwartet, während es im Westen langsam sinken soll.

Aufprall bei der Tour de France

Anhaltend hohe Temperaturen machen sich auch bei der Tour de France bemerkbar. Aufgrund der extremen Hitze trat das Extremwetterprotokoll der Tour de France in Kraft. Wie die Veranstalter mitteilten, gelten für die 15. Etappe von Rodez nach Carcassonne bei Temperaturen von 40 Grad drei Sonderregelungen.

Fahrer können vom Start bis zehn Kilometer vor dem Ziel essen. Leere Flaschen können auch aus den Abfallzonen geworfen werden, wenn Radsportfans am Straßenrand stehen. Außerdem wurde die Gnadenfrist – also die maximale Zeitdifferenz des Siegers – unabhängig von seiner Durchschnittsgeschwindigkeit auf 20 Prozent festgelegt.

Hunderte starben an der Hitze

Anderswo in Europa leiden die Menschen seit Tagen unter extrem hohen Temperaturen. In Portugal und speziell im benachbarten Spanien klettert das Thermometer etwa eine Woche lang regelmäßig über die 40-Grad-Marke – mit schwerwiegenden Folgen. Laut Ärzten starben Hunderte Menschen an den Folgen. In Spanien mit rund 47 Millionen Einwohnern seien seit vergangenem Sonntag 360 Menschen an den Folgen der hohen Temperaturen gestorben, berichtete die Zeitung „La Vanguardia“ unter Berufung auf das staatliche Gesundheitsinstitut Carlos III. in Madrid gemeldet.

Das zehn Millionen Einwohner zählende Portugal verzeichnete zwischen dem 7. und 13. Juli 238 Todesfälle mehr als in vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa. Diese Todesfälle werden auch extremer Hitze zugeschrieben.

In vielen Gebieten verursachen Hitze und Dürre auch Waldbrände. Tausende Hektar brannten in Italien, Griechenland, Spanien, Portugal und Frankreich, viele Menschen mussten die Brände verlassen und ganze Dörfer mussten evakuiert werden.