Während wir am Wochenende mit 20 bis 22 Grad tagsüber und Temperaturen um die 10 Grad in der Nacht das Chaos ertragen mussten, haben wir diese Woche das gegenteilige Sommerextrem. Die Hitze in Europa breitet sich nach Norden aus. Erstmals in seiner Geschichte gab das britische Met Office eine Extremwetterwarnung heraus und auch in Mecklenburg-Vorpommern stiegen die Temperaturen Anfang der Woche. „Unsere Schweißdrüsen werden voraussichtlich dauerhaft in Grenzbereichen arbeiten müssen – bis zur Erschöpfung“, warnt Meteorologie-Experte Uwe Ulbrich am Samstag im Nordmagazin. Die letzte Chance, kühle, frische Luft in die Wohnung zu lassen, gab es in der Nacht zum Montag: Es kühlte wieder auf 16 bis 11 Grad ab, aber das hohe „Jürgen“ sollte tagsüber zu spüren sein. Weitere Informationen Bei Temperaturen über 30 Grad fühlen sich viele Menschen nicht mehr wohl. Mit diesen Tipps kommen Sie besser mit der Hitze zurecht. mehr
Leichte Entspannung, da die Wärme bereits sichtbar ist
Aufsteigende subtropische Luft strömt nach Mecklenburg-Vorpommern und es ist nicht nur zeitweise sonnig und trocken, sondern auch hochsommerlich warm. Am Montag steigen die Temperaturen auf maximal 29 Grad, am Dienstag und Mittwoch erreichen wir in Mecklenburg-Vorpommern Höchstwerte von bis zu 34 Grad. Erst ab Donnerstag soll es laut Ulbrich wieder abkühlen. Trotz anhaltender Dürre ist Wasserknappheit in Mecklenburg-Vorpommern noch kein Problem. Das geht aus dem Dürremonitoring des Helmholtz-Instituts hervor. Kurzfristig sei die Wasserversorgung gesichert, langfristig müsse man sich aber Sorgen machen, so das Umweltministerium.
MV überlebt immer noch die Wasserknappheit
Eine Möglichkeit, dem Klimawandel künftig zu begegnen, ist laut Umweltminister Till Backhaus (SPD) die Neubenetzung der Wendeln. In vielen Gebieten mit entwässerten Dämmen werden die Winterniederschläge zu schnell aufgebraucht, was auch die Grundwasserbildung beeinträchtigt. Moore konnte ein Vielfaches an Wasser speichern. Nach Angaben der Landesregierung werden rund 90 Prozent der Wasserversorgung in Mecklenburg-Vorpommern durch Grundwasser bereitgestellt – hauptsächlich aus den tiefsten Erdschichten. Lediglich der Raum Rostock ist aufgrund fehlenden Oberflächenwassers gefährdet, seine Trinkwasserversorgung unter Druck zu setzen. Der Rest des Landes würde später die Auswirkungen einer längeren Dürre spüren.
Angst vor extremer Dürre und Waldbränden
Mehrere Waldbrände sind rund um das Mittelmeer zusammen mit der Hitzewelle ausgebrochen, Feuerwehr und Rettungsdienste arbeiten auf Hochtouren. Die Lage in Mecklenburg-Vorpommern hat sich durch die Regenfälle der vergangenen Wochen weitgehend entspannt. Die Waldbrandwarnstufe 3 gilt weiterhin nur im Forstamt Güstrow, während die anderen Forstämter derzeit die Gefahrenstufe 2 aussprechen. Waldbrände werden nach Angaben des Landesforstamtes Mecklenburg-Vorpommern überwiegend durch Fahrlässigkeit oder im schlimmsten Fall durch vorsätzliches Verhalten verursacht. In der langjährigen Statistik für Deutschland sind nur ein bis drei Prozent aller Waldbrände auf natürliche Ursachen wie Blitze zurückzuführen. Insgesamt sollte alles vermieden werden, was zu einem Brand führen könnte. Diese Vorsichtsmaßnahmen müssen unbedingt eingehalten werden:
Es ist nicht erlaubt, ein Feuer im oder in der Nähe des Waldes anzuzünden (Mindestabstand 50 Meter). Im Wald und auf den Feldern nicht rauchen. Werfen Sie keine glimmenden Zigaretten aus dem Auto. Feuer, die aus betrieblichen Gründen im oder am Wald angezündet werden müssen, sind der Forstbehörde und der Brandmeldezentrale mindestens 24 Stunden vorher zu melden. Brandschutzvorschriften sind einzuhalten. Das Befahren von nicht öffentlichen Waldwegen und das Abstellen von Fahrzeugen auf Waldwegen und Trockenwiesen ist verboten. Jeder Bürger, der Brände in Wäldern, Heidegebieten und Mooren beobachtet, sollte schnellstmöglich die Feuerwehr (Notruf 112) oder die Polizei (Notruf 110) verständigen.
Bereits im Mai befanden sich vier der neun Forstämter des Landes wegen der anhaltenden Dürre auf Waldbrandwarnstufe 4 – die Forstämter in Jassnitz, Bad Doberan, Mirow und Torgelow waren in erhöhter Alarmbereitschaft. Stufe 4 ist die zweithöchste Warnstufe, ab Waldbrandstufe 5 ist das Betreten von Wäldern nicht mehr erlaubt. Weitere Informationen Niedersachsen hat heute bereits die 30-Grad-Marke geknackt. Bis Mittwoch rechnet Meteorologe Sven Plöger im Norden mit bis zu 38 Grad. mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Hörfunk MV | Die Nachrichten | 17.07.2022 | Zeit 12:00