Heerbrugg SG: “Meine Kinder sind traurig” – Katze will nach dem Fressen im Freien nicht mehr nach Hause

In Heerbrugg SG vermisste eine Frau über einen Monat lang eine Mutterkatze. Als er wieder auftaucht, hat er anderthalb Pfund zugenommen. Der Besitzer vermutet Fremdfütterung. 1/6 Katzenmama Hera war einen Monat weg. 20min/News-Scouts Die beiden Kätzchen der Katzenmutter schliefen nachts im Schlaf und waren unruhig. Auch der Sohn des Besitzers fragt sich, wo seine Liebste ist. 20min/News-Scouts Die Katze Hera ist mit einem Chihuahua, dem Familienhund, befreundet. 20min/News-Scouts Bahar Inanir aus Heerbrugg SG hat drei Katzen: eine Mutterkatze, Hera, und zwei Nachkommen. Die Mutter der beiden Katzen, eine Bengalkatze, ist seit einem Monat nicht mehr nach Hause gekommen. „Ich habe sie immer wieder in der Nachbarschaft gesehen, aber sie wollte mir nicht mehr zu nahe kommen“, erzählt die 39-Jährige aus dem Rheintal 20 Minuten. Erst am Donnerstag kehrte er in die Wohnung zurück. Als Inanir Hera wieder in ihrem Haus sah, war er geschockt: “Sie sah total gepflegt aus und hatte plötzlich anderthalb Kilo mehr auf den Hüften.” Obwohl Hera schüchtern ist, liebt sie Leckereien und fühlt sich sofort davon angezogen. Die Besitzerin geht davon aus, dass die Nachbarn ihrer Katze so viel zu fressen geben, dass sie nicht mehr nach Hause kommen muss. Eine Nachbarin hatte in der Vergangenheit sogar ihre Katze gestohlen. „Erst als die Polizei kam, kam die Frau zur Vernunft und gab mir das Tier zurück.“

Katzenmama wird zu Hause vermisst

Die Situation ist Inanir sehr peinlich: „Man muss den Kindern beibringen, dass es dumme Menschen gibt, die fremde Katzen füttern und nach Hause schleppen“, sagt die Mutter. Er hat einen neunjährigen Sohn, der jeden Nachmittag vergeblich nach der Katze sucht. Auch die Jungtiere sehnen sich nach der Nähe ihrer Mutter, wie der gebürtige Rheintaler erklärt. Laut dem Nachrichtenscout schliefen sie jede Nacht im leeren Bett ihrer Mutter und machten sich große Sorgen. Die 39-Jährige postete die Geschichte auf Facebook und ließ ihrer Wut freien Lauf: „Es macht mich und meine Kinder sehr traurig, wenn so etwas passiert“, schrieb sie unter anderem. Und: “Ich werde in Zukunft nicht mehr warnen, sondern solche Leute melden.” Viele User machen ihr Mut und schreiben, dass sie Ähnliches auch schon im Rheintal erlebt haben.

Mögliche Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren

Aber ist es illegal, die Katzen anderer Leute zu füttern? „Im Allgemeinen nicht“, sagt Caroline Mulle, Anwältin bei der Stiftung für das Tier im Gesetz (TIR). Viel problematischer wird es, wenn dies regelmäßig und systematisch geschieht. „Im Beispiel von Inanir stellt das Anlocken der Katze eine Verletzung der Eigentumsrechte des Katzenbesitzers dar, gegen die sich der Katzenbesitzer mit rechtlichen Mitteln wehren kann“, sagt der Anwalt. Die Strafe kann Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wegen Vermögensbeschlagnahme oder Unterschlagung sein. Jedenfalls könnte die Verfütterung zivilrechtlich untersagt werden.

“Fremdfütterung ist ein Eingriff in eine Beziehung”

Der Tierschutzverein in St. Gallen ist sich der Problematik bereits bewusst und rät dringend davon ab, fremde Katzen zu füttern. „Die Fütterung streunender Katzen ist ein Eingriff in die Beziehung zwischen der Katze und dem wirklichen Besitzer“, sagt Julika Fitzi-Rathgen, Präsidentin des Tierschutzbundes St. Gallen. Neugierige Katzen ernähren sich ihrer Erfahrung nach oft von einer „missverstandenen Tierliebe“. Die betreffende Person findet die Katze etwas zu mager oder möchte ihr mit Leckerchen etwas Gutes tun, ohne zu merken, dass diese Katze oft vom wirklichen Besitzer entfremdet wird. “Eine neugierige Katze sollte man, wenn überhaupt, nur mit entsprechender Abklärung füttern.” Kennen Sie ein Tier in Gefahr? Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung) Polizei, Tel. 117 (für Wildtiere) GTRD, Großtierrettung, Tel. 079 700 70 70 (Notruf) Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr Mit dem täglichen Update bleiben Sie bei Ihren Lieblingsthemen auf dem Laufenden und verpassen keine News mehr zum aktuellen Weltgeschehen. Holen Sie sich täglich das Wichtigste kurz und prägnant direkt in Ihr Postfach.