Italien war in 90 Minuten klar die dominierende Mannschaft gegen Island.  Allerdings gewannen die Südeuropäer nicht mit 1:1 (0:1).  Damit liegt Italien am letzten Tag der Gruppenphase mit nur einem Punkt auf dem letzten Platz der Gruppe D.  Und jetzt brauchen sie dringend einen Sieg im letzten Spiel gegen Belgien.  Island (zwei Punkte) muss sich endlich gegen Frankreich durchsetzen.     

Italiens Trainerin Milena Bertolini zeigte sich nach dem Spiel optimistisch: „Wir wussten, dass wir ins letzte Spiel gehen mussten, also ist das nichts Neues. Ein so frühes Tor hätte das Selbstvertrauen der Spielerinnen zerstören können, aber sie haben sich gut gewehrt.“ Der isländische Mittelfeldspieler Rakel Hönnudottir gab zu: “Italien hätte mit seinen Chancen ein weiteres Tor erzielen müssen. Sie haben die meiste Zeit des Spiels angegriffen, aber am Ende hätte Island den Sieg stehlen können.”

Während Island im Auftaktspiel mit dem 1:1 gegen Belgien leben konnte, war die Enttäuschung im italienischen Lager nach dem 1:1 gegen Frankreich groß. Italiens Trainerin Milena Bertolini reagierte entsprechend und veränderte das Personal auf fünf Positionen. Lucia Di Guglielmo, Flaminia Simonetti, Martina Piemonte, Martina Rosucci und Valentina Giacinti starteten für Elisa Bartoli, Aurora Galli, Manuela Giugliano, Cristiana Girelli und Barbara Bonansea.

Fliegen, Tor – Island geht früh in Führung

All das konnte die Italiener jedoch nicht vor einem erneuten Fehlstart bewahren. Es waren weniger als drei Minuten vergangen, bevor sie die Flanke der Isländer nicht verteidigen konnten. Der Ball rollte in Italiens 16-Meter-Kasten, bis Karólína Vilhjálmsdóttir von hinten kam und den Ball aus 14 Metern ins rechte obere Eck schlenzte – 1:0 für Island.

Die Italiener sahen verlegen aus, begannen aber nun, das Spiel zu kontrollieren. Anscheinend war Island damit einverstanden – zumindest hielten sich die Nordeuropäer vorerst ziemlich zurück. Die gefährlichste Italienerin in den folgenden Minuten war Arianna Caruso, die in der 18. Minute nach einer Ecke aus kurzer Distanz an der isländischen Abwehr vorbeischrammte.

Drei Minuten später hatte Caruso einen Distanzschuss – doch der 18-Meter-Schuss ging sicher an Island-Torhüterin Sandra Sigurdadottir vorbei.

Italien – viel Ballbesitz, wenig Gegenleistung

Insgesamt fehlte Italien trotz seiner Dominanz (85 Prozent Ballbesitz nach 30 Minuten!) an Konstanz, um aus seiner Überlegenheit Kapital zu schlagen. Bei einem der seltenen Konter des Nordens hätten sie fast das 0:2 erwischt. Doch Schwedens Jonsdottir, der den Ball tief in der gegnerischen Hälfte erobert hatte, hatte nicht die Kraft, einen Freistoß aus 16 Metern auszuführen.

Mit der finnischen Schiedsrichterin Lina Lehtovaara zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Italien natürlich keine Wahl: Sie mussten mehr finden. Gehen Sie noch mehr Risiko ein. Aber das hat erstmal nicht funktioniert. „Isis“ hatte weiter hinten alles im Griff, das erste Viertel verlief ereignislos.

Bergamaski bricht den Bann

Nach einer guten Stunde war es dann aber soweit: In der linken Elfmeterhälfte erreichte die eingewechselte Barbara Bonansea schließlich die Grundlinie. Der erste Flankenversuch scheiterte, doch der zweite traf Valentina Bergamaski, die aus acht Metern links den Ball ins Tor setzte.

Die Überlegenheit der Italiener war nun völlig überwältigend. Die Südeuropäer spielten im Powerplay und immer wieder schrien die Zuschauer in der kleinen Trainingsakademie von Manchester City nach einem Tor.

Bonansea bei der Post

In der 72. Minute traf Bonansea mit bester Chance aus 13 Metern den linken Pfosten. Mit all ihrem Eifer würden die Italiener jedoch in der Schlussphase den entscheidenden Konter starten. Aber obwohl es kein weiteres Gegentor gab, war das Unentschieden letztendlich enttäuschend. Italien – Island 1:1 (0:1) Tore: 0:1 Vilhjálmsdóttir (3.), 1:1 Bergamaschi (62.) Zuschauer: 4.028 Schiedsrichter: Lina Lehtovaara (Finnland) Italien: Giuliani – Di Guglielmo, Gama (58. Bartoli), Linari, Boatin – Bergamaschi, Simonetti, Rossucci, Caruso (46. Bonansea) – Piemont (52. Girelli), Giacindi (85. Sabatino) Island: Sigurdadottir – Vidarsdottir, Viggosdottir, Arnardottir, Gisladottir – G. Jonsdottir (57. Johannsdottir), Brynjarsdottir, Gunnarsdottir (77. Gudmundsdottir) – S. Jonsdottir, Thorvaldsdottirja