Gewalt gegen minderjährige Frauen ist sprunghaft angestiegen, wie ein Bericht des Bundesrates zeigt. sagen Sie es den Betroffenen.
Tel Seemann Walser Claudia Bloomer 1/2 Laut polizeilicher Kriminalstatistik hat die Gewalt unter 18-Jährigen zugenommen. Vorfälle schwerer Gewalt haben sich fast verdoppelt. Getty Images/iStockphoto Das Angebot an Schutzhütten ist nicht überall in der Schweiz gleich. Der Bundesrat schlägt Verbesserungen in der West- und Zentralschweiz sowie im Tessin vor. Tamedia Die Gewalt gegen minderjährige Frauen hat in den letzten Jahren zugenommen und die Fälle schwerer Gewalt haben sich fast verdoppelt (siehe Kasten). Das geht aus einem bundesrätlichen Bericht hervor, der auf der polizeilichen Kriminalstatistik basiert. 20 Minuten sprach er mit dem Betroffenen, der auf einen Anruf reagierte. Unter ihnen Aline M.*: Sie wurde als Kind von ihrer Mutter missbraucht. Einmal, erzählte ihr Vater ihr später, lagen sie alle auf dem Boden, als Aline drei Monate alt war. Da sah der Vater zum ersten Mal, wie die Mutter Aline trat. “Mein Bruder und ich wurden gefoltert, geschlagen, beschuldigt, emotional vernachlässigt und psychisch überfordert”, sagt Aline M., heute Mitte 40.
betrügerische Methoden
Nach der Scheidung ihrer Eltern lebten die Schwestern bei ihrer Mutter. „Vater wusste, dass wir misshandelt wurden. Aber er hat nichts dagegen unternommen.” Die Mutter habe eine “sadistische Ader”, der Missbrauch sei heimtückisch. „Er zwang mich zu essen, bis ich mich übergeben musste. Und dann musste ich das Erbrochene essen.” Er verwendete oft gewalttätige Methoden, die er zuvor in Filmen gesehen hatte. „Wenn jemand im Film von einem Kleiderbügel getroffen wurde, hat er uns danach dasselbe angetan.“ Heute, in ihren 40ern, lebt Aline M. im IV. Trotz ihrer Arbeitsbereitschaft war es ihr nicht möglich, einen Abschluss in Krankenpflege oder Kochkunst zu machen. “Ich bin nicht resili.” Auch Edith B.* wurde von ihrer Mutter missbraucht, die ebenfalls zu weinen anfängt, wenn sie am Telefon ihre Lebensgeschichte erzählt. „Heute habe ich es überstanden. Aber es war die Hölle“, sagt er. In den 1980er Jahren in der Zentralschweiz aufgewachsen, wurde sie von ihrer Mutter geschlagen und von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. „Meine Mutter wollte mich nicht, sie hasste mich. Er wäre fast wegen mir gestorben, das hat er mir immer gesagt.” Der Vater war nett und verständnisvoll, aber er konnte nicht anders, weil er die Wahrheit erst viel später herausfand, sagt Edith B. Niemand sonst habe geschaut oder gehandelt, obwohl viele im Dorf gewusst hätten, was los war. Heute lebt er ein gutes Leben. Sie lebt mit ihrem Partner zusammen und hat einen Kater.
„Für Kinder ist das normal“
David F. aus Zürich sagt: «Meine Bitte: Schau nicht weg, wenn Kinder Hilfe brauchen.» Er und sein Bruder wuchsen mit einem alkoholkranken, gewalttätigen Vater und einer überarbeiteten Mutter auf. Der Bruder musste nach einer Prügelattacke mehrfach zum Arzt, einmal mit einem Trommelfellriss. „Damals hat man nicht zurückgeschaut“, sagt David F. Auch die Brüder seien immer wieder verletzt worden. Es hätte auffallen müssen. Auch soziale Vernachlässigung: sehr kleine Kleidung, kein Mittagessen, keine Hausarbeit erledigt. “Wir mussten alleine aufwachsen.” „Das Schlimme ist: Für Kinder ist das, was sie durchmachen, normal“, sagt David F. Erst später lassen sich die Ereignisse sortieren. Er und sein Bruder konnten auch keine Hilfe holen, weil es für sie normal war. Sie waren nur misstrauisch gegenüber den Launen des Vaters. Sei stark, nicht ordentlich. Er hat es kaum ausgehalten. Heute hat er sie gehen lassen, beide haben ein reich beschenktes Leben, mit Partner und eigenen Kindern. Zu seinem Vater hat er keinen Kontakt mehr.
„Die Dunkelziffer ist höher“
«Dass so viele Mädchen und Frauen von schwerer Gewalt betroffen sind, ist alarmierend und fordert zum Handeln auf», sagt Simone Brunschwiler, Geschäftsführerin von Okey, einer spezialisierten Opferhilfe- und Kinderschutzstelle in Winterthur. In der Gesellschaft findet ein Wandel statt, die Menschen achten mehr und reagieren, sagt Brunschwiler. Daher werden weitere Gewalttaten gemeldet. Gleichzeitig muss man davon ausgehen, dass die Dunkelziffer relativ hoch ist, da die Statistik nur die polizeilich erfassten Fälle abbildet. Laut Brunschwiler sollen die Räume für Schutzsuchende erweitert werden. Der Bundesrat empfiehlt in seinem Bericht zudem, das Angebot an Notunterkünften schweizweit zu vereinheitlichen und teilweise zu erweitern, beispielsweise in der West- und Zentralschweiz sowie im Tessin. Auch kommen nicht alle Kantone und Gemeinden gleich gut an: In manchen Gemeinden wird mehr in die soziale Arbeit der Schulen investiert. Laut Bundesregierung wäre eine Standardisierung gut. Denn die Schule ist sehr wichtig, sowohl als berichtende als auch als beratende und sensibilisierende Organisation.