Pilzexperten sagen, dass man nur dann vor einer Vergiftung sicher sein kann, wenn man einen Pilz in all seinen Facetten sehr gut kennt. Ein Pilzgewirr in der jungen Saison hat kürzlich ein Paar im Krankenhaus gelandet.
17.07.2022 16.21
Ab heute, 16:21 Uhr online
Der 60-jährige Mann konnte nach dem Verzehr der Pilze seinen Nachbarn anrufen. Als die Hilfe eintraf, war seine 57-jährige Frau bereits bewusstlos, der Mann verlor kurze Zeit später das Bewusstsein. Beide haben nur knapp überlebt.
Halbes Wissen reicht nicht
Der Linzer Otto Stoik vom Arbeitskreis Österreichischer Pilzberater kennt den Fall. Ihm zufolge könnte das Paar die Perlenpilze mit den giftigen Pantherpilzen verwechselt haben. Laut Stoik hat der Perlenpilz irgendwo alte rosa Flecken, während der Pantherpilz immer reinweiß ist. Bei der Pilzsuche reicht Halbwissen nicht aus. Tödliche Fliegenpilze haben oft Zwiebeln, aber meistens Lamellen an der Unterseite des Hutes, so Stoik. Sie müssen alle Eigenschaften eines Pilzes vom Hut bis zur Knolle sehen und kennen.
Fachberatung im Biologiezentrum
Die tödlichste Pilzvergiftung tritt beim Knollenblätterpilz auf, der laut Stoik auch weiß oder braun sein kann. Sie können Steinpilze tatsächlich sicher einnehmen. Es gibt hier einige, die sehr bitter und daher leicht giftig für Magen und Darm sind, aber es ist kein einziges tödliches Gift darunter. Wenn Sie eine fachkundige Beratung benötigen und in Pilzbüchern oder im Internet nicht fündig werden, können Sie sich an die zuständige Einkaufsstelle oder die Pilzberatungsstelle im Biologiezentrum Linz wenden.