Russland hat am Montag die Erdgaspipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten abgeschaltet – der Durchfluss der Pipeline ist auf Null gesunken. Die OMV habe am Montag 70 Prozent weniger Erdgas vom russischen Staatskonzern Gazprom bezogen, bestätigte ein APA-Sprecher am Abend. 70 Prozent weniger Gas für OMV nach Leitungsunterbrechung Die Arbeiten an der Leitung Nord Stream 1 sind Routine. Jahr für Jahr kündigte der Betreiber die vorübergehende Abschaltung und den Neustart nach 10 bis 14 Tagen an – ohne dass die Öffentlichkeit groß davon Notiz nahm. Dieses Jahr ist alles anders. Ab Montag um 6:00 Uhr auf der letzten wichtigsten Route für russisches Gas nach Deutschland sind keine Kapazitäten mehr vorhanden.
Kein Gas bis zum 21. Juli
Die Erdgasversorgung in Österreich ist jedoch weiterhin gewährleistet. Am 5. Juli waren die Speicher zu 46 Prozent gefüllt, was 43,93 Terawattstunden entspricht. Auch im europäischen Vergleich verfügt Österreich über besonders gut ausgebaute Speicher, die einen durchschnittlichen Jahresbedarf (rund 90 Terawattstunden) mit einer maximalen Kapazität von 95,5 Terawattstunden decken können. „Nach Angaben der OMV und der zuständigen Behörde E-Control ist die Versorgung derzeit gewährleistet. Die OMV hat zudem angekündigt, im Bedarfsfall zusätzliche Liefermengen am Spotmarkt zu beschaffen. Die Lage wird vom Krisenstab laufend überwacht an das Klimaschutzministerium übermittelt und informiert wurde, wurde ausgewertet”, so das Klimaministerium.
Österreich bleibt im Frühwarnstadium
Aufgrund der Sicherung der Erdgasversorgung und der Fortschritte bei der Befüllung der Speicher wird Österreich zunächst die Frühwarnstufe im Erdgas-Notfallplan beibehalten. Hauptkriterien für die Bewertung sind die kontinuierliche Gasversorgung und die Schaffung von Speicherebenen. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, mit einem Speichergrad von mindestens 80 % in die kommende Heizsaison zu starten. „Duschen statt baden“ – ein Ratschlag des Klimaschutzministeriums. Screenshot/Facebook Obwohl die Erdgasversorgung in Österreich weiterhin gewährleistet ist, hat das Klimaschutzministerium mehrere Tipps zum Energiesparen veröffentlicht. Dazu gehören das Abdichten von Türen und Fenstern, das Lüften von Heizkörpern und das Reinigen von Möbeln sowie die Wartung und effiziente Regulierung von Spas. Auf Facebook empfiehlt auch Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) eine andere Maßnahme – und diese betrifft die Hygiene!
“Duschen statt Baden”
Laut einem Post vom 5. Juli sollte man bei der Körperhygiene auf das Baden in einer vollen Badewanne und Dusche verzichten. „Duschen statt baden“ lautet die Devise. Warum: „Für eine volle und heiße Badewanne müssen 80 bis 150 Liter Wasser erhitzt werden – beim Duschen sind es nur 20 bis 50 Liter. Duschen spart also viel Energie.“ Auf jeden Fall hat der Beitrag des Klimaschutzministeriums seit seiner Veröffentlichung bei den Nutzern für einiges Aufsehen gesorgt. Eine Woche später hat der Beitrag bereits 1.640 Kommentare und wurde 144 Mal geteilt – aber das Ministerium muss auf ihre Energiespartipps hören.
“Du knurrst”
Ein kleiner Auszug aus den Kommentaren: „Ratschläge der unfähigsten Regierung, nur mein Humor. Jammern Sie schon?“, „Lasst uns anfangen, Politikergehälter zu sparen“, „Wir brauchten euch Clowns, damit ihr sparen könnt, das haben wir schon in den 70er Jahren gelernt“ oder „Jetzt geht es zu weit, wir sollten sparen, wo alle heißes Wasser brauchen und du lebst gut und machst weiter, als wäre es nichts Großartiges.’ Österreich befindet sich seit dem 30. März in der Frühwarnphase seines Gasnotfallplans. Seitdem stehen das Klimaschutzministerium, die zuständige Behörde E-Control und der örtliche Gasinfrastrukturbetreiber AGGM in täglichem Kontakt mit allen Marktteilnehmern und internationalen Partnern, um die Liefermengen, die am Markt verfügbaren Gasmengen und Gasmengen zu überwachen Preisentwicklungen auf täglicher Basis. Nav-Account wird Zeit12.07.2022, 12:30| Sa: 12.07.2022, 12:30