AKW Laufzeitverlängerung gegen Tempolimit? FDP lehnt “Kuhandel” ab.

Stand: 14:58 |  Lesezeit: 3 Minuten 

„Jetzt zählt jede Kilowattstunde“ „Wir dürfen nicht mit offenen Augen im Winter in ein Energievakuum geraten“, warnt FDP-Fraktionschef Christian Dürr vor der Energiekrise. Im WELT-Interview erklärt er, warum es sinnvoll ist, die Laufzeit deutscher Atomkraftwerke zu verlängern. Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.
Die FDP hat sich erneut gegen das Tempolimit auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. Eine Verlängerung der Betriebszeiten des Atomkraftwerks sei sinnvoll, um die sich abzeichnende „Gaslücke“ zu schließen, ein Tempolimit nicht, sagt FDP-Fraktionsvorsitzender Dürr. Unterdessen lehnte Grünen-Chef Hasselman die Verlängerung ab. Der Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, lehnte einen „Kuhhandel“ für die Einführung eines Tempolimits ab. Dürr sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: „Wir müssen alles tun, um die drohende Gaslücke zu schließen. Die Verlängerung der Betriebszeiten von Kernkraftwerken kann dazu erheblich beitragen, nicht aber die Geschwindigkeitsbegrenzung. Wenn wir Kernkraftwerke länger am Netz halten, sparen wir Erdgas, weil wir verhindern, dass die knappen Gasressourcen zur Stromerzeugung genutzt werden. Gas und Diesel von der Tankstelle tragen leider nicht zur Entspannung des angespannten Energiemarktes bei. Somit würde dieser Kuhhandel nicht zu einer Versorgungssicherung im Winter führen.’ Dürr sagte, er habe großes Verständnis dafür, dass vor allem die Grünen mit der Verlängerung des Mandats zu kämpfen hätten. “Aber es geht nicht darum, ideologische Debatten über Atomkraft neu zu entfachen, es ist nur eine vorübergehende Maßnahme, um Gas zu sparen.” Lesen Sie auch Unions-Fraktionsvize Jens Spahn (CDU) sagte dem ARD-“Morgenmagazin”, dass das Tempolimit einen relativ geringen Unterschied zum Energieverbrauch mache – “aber wenn die Grünen sagen, das wäre ein bundesweiter Kompromiss, machen wir zur Hälfte Atomstrom Wenn die Zeit mehr in Knappheit genutzt wird, sollten wir meiner Meinung nach auch über ein Tempolimit sprechen können.“ Der Einspruch kam vom Bundesvorsitzenden der Jungen Union, Tilman Kuban (CDU). Dieser lehnt ein Tempolimit als Maßnahme in der Energiekrise grundsätzlich ab. „Das Tempolimit hilft nicht bei der Lösung unseres Problems mit Erdgas und sorgt nicht für warme Wohnungen im Winter“, sagte Kuban gegenüber WELT. „Im Moment haben wir keine Ölknappheit. Es ist extrem teuer, und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob es besser ist, sparsam zu fahren. Die meisten tun es bereits.” Ein generelles Tempolimit wird seit Jahren heiß diskutiert. Durch den Ukraine-Krieg ist sie nun wieder ins Rampenlicht gerückt – als potenzieller Beitrag zur Energieeinsparung. In der Ampelkoalition lehnt die FDP eine solche Begrenzung ab, die sie bereits in den Koalitionsverhandlungen abgelehnt hatte. Bundeskanzler Olaf Solz (SPD) sagte kürzlich: „Dem hat diese Regierung nicht zugestimmt, und deshalb passiert es nicht.“

Haßelmann gegen Verlängerung der Betriebszeit eines Atomkraftwerks

Laut Bundestagsfraktionschefin Britta Haßelmann wollen die Grünen die Forderungen nach einer Verlängerung der Laufzeit für die drei verbleibenden Atomkraftwerke nicht erfüllen. „Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens zum Atomausstieg, den wir nicht aufs Spiel setzen“, sagte Hasselmann am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Atomkraft ist eine „Hochrisikotechnologie“. Lesen Sie auch Nach aktueller Planung sollen die drei Kernkraftwerke Ende des Jahres vom Netz gehen. In den vergangenen Tagen wurde der Ruf lauter, aus deutscher Kernkraft Strom zu erzeugen, um fehlende Erdgaslieferungen aus Russland zu kompensieren. Sie kamen unter anderem von der oppositionellen Union, aber auch von der mitregierenden FDP. Anders als die AfD haben FDP und Union die Entscheidung zum Atomausstieg bislang nicht wirksam angefochten. Der Ko-Vorsitzende der Grünen-Fraktion sagte: “Der Wunsch, die Gasknappheit mit Atomkraft zu beheben, ist und bleibt eine Scheindebatte.” Auch die Stromversorgung werde unter strengeren Auflagen gewährleistet, sagte Hasselman. Das zeigte ein erster Stresstest. Das Bundesfinanzministerium habe zudem einen zweiten Stresstest auf Basis noch strengerer Szenarien gestartet, „wieder mit besonderem Fokus auf Bayern, weil die CSU dort seit Jahren den Netz- und Windenergieausbau hinauszögert“. Die Ergebnisse dieser zweiten Studie werden ausgewertet, sobald sie vorliegen, sagte Hasselmann. Gleichzeitig betonte er: „Die schrittweise Abschaffung der Atomkraft in Deutschland wird dadurch nicht in Frage gestellt.“ Hier können Sie sich unsere WELT-Podcasts anhören Zur Anzeige der eingebetteten Inhalte ist Ihre widerrufliche Einwilligung zur Übermittlung und Verarbeitung personenbezogener Daten erforderlich, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung benötigen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem Sie den Schalter auf „on“ stellen, erklären Sie sich damit einverstanden (jederzeit widerrufbar). Dies umfasst auch Ihre Zustimmung zur Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten an Drittländer, einschließlich der USA, gemäß Artikel 49 Absatz 1 Buchstabe a DSGVO. Hier finden Sie weitere Informationen dazu. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit über den Schalter und über den Datenschutz unten auf der Seite widerrufen.