Monika Hiebeler beschäftigt sich seit 35 Jahren mit Greifvögeln, davon 25 Jahre in Rosenburg, wo sie die Kunst erlernte, bevor sie sich selbstständig machte. Eine Kunst, die viel Zeit zum Erlernen und viel Fingerspitzengefühl braucht, wie Hiebeler betont: „Ob Riesenseeadler, Habicht oder Geier, jeder Greifvogel ist anders und man muss darauf eingehen. Das kann man nur lernen, wenn man eine Verbindung zu den Vögeln hat. Und Sie brauchen einen sogenannten „Prinzenlehrer“, jemanden, der das überwacht. Nur dann kann man es guten Gewissens machen, man sollte es nicht selbst versuchen.” ORF Auf Schloss Waldreichs wird zweimal täglich eine Flugshow angeboten

Die Kunst der Rückkehr

Die Flugshow wird zweimal täglich auf Schloss Waldreichs angeboten. Die Show ist vollgepackt mit Überraschungseffekten für das junge Publikum, darunter hochfliegende Greifvögel. Dass sie immer wieder zu ihren Falken zurückkehren, ist die Kunst, die Nutzvögel von klein auf lernen, erklärt Hiebeler: „Ich beginne mit dem Training, wenn das Tier zu fliegen beginnt. Es fliegt nicht sofort 200 km. Diese wird in kleinen Schritten ausgebaut. Es ist wie in der Natur. Ich muss die Natur des Vogels studieren und entsprechend handeln.“ Hiebeler gestaltete im Schloss ein sehenswertes Museum – von den Anfängen der Falknerei in Zentralasien bis zur Blütezeit des europäischen Hochadels. Die Jagd gehört zur Falknerei dazu, und Hiebeler jagt auch mit ihren Greifvögeln: „Deshalb habe ich auch einen Jagdschein. Der Vogel ist eine Art Waffe, die zum Töten von Wild verwendet wird. Der Vogel tötet auch, aber der Falke hilft oft, ihn schneller zu machen.’ Auch die ORF-Tochter Doris Hiebeler züchtet Greifvögel

“Mensch und Vögel sind Partner”

Hiebeler gab ihre Leidenschaft an ihre Tochter Doris weiter, die im Privathaus der Familie in St. Leonhard am Hornerwald (Kremser Raum). Tochter Doris spezialisierte sich auf die Zucht von Steinadlern, hauptsächlich durch künstliche Befruchtung. „Das Jungtier sieht dich dann als Gefährten. Wenn es ein Weibchen ist, dann legt es ein Ei für dich, wenn es ein Männchen ist, dann wartet es auch darauf, dass du ihm jetzt ein Ei legst“, sagt Doris Hiebeler.

Versandnachricht

“Niederösterreich heute”, 17.7.2022 Die Hiebelers haben insgesamt siebzig Tiere. Doch die Greifvögel bleiben nicht alle, denn es gibt auch internationale Abnehmer: „Oft gibt es einen Austausch mit Zoos, aber auch Falken aus aller Welt kaufen die Tiere.“ Statt Katzen oder Hunden spielen Adler und Habichte in Hiebelers Garten. „Ein bisschen exotisch, ja, aber schön“, sagt Doris Hiebeler.