Laut dem Marktforscher Counterpoint Research dominiert die Facebook-Gruppe rund 80 % des weltweiten VR-Brillen-Geschäfts. (Foto: Bloomberg)
Das Meta-Tech-Team von San Francisco entfernt die Anforderung, ein Facebook-Konto für VR-Brillen von Oculus zu verwenden. Ab August sei es möglich, sich für die Geräte mit einem neuen Meta-Account zu registrieren, die Nutzung eines Facebook-Kontos sei nicht mehr nötig, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Dies könnte den Weg für einen Markt in Deutschland ebnen. 2020 musste Meta den Verkauf der Geräte einstellen. Das Bundeskartellamt hatte dem Unternehmen vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung durch die Forderung nach Rechnungslegung missbraucht zu haben, und hatte mit der Argumentation vor dem Bundesgericht Recht. Anstatt die Verpflichtung zur Nutzung eines Facebook-Kontos in Deutschland aufzuheben, hat das Unternehmen die Geräte vom Markt genommen. Mit den neuen Regeln ändert Meta die Art und Weise, wie Kontoanforderungen für Oculus-Geräte weltweit gehandhabt werden. Ob die VR-Brille tatsächlich nach Deutschland importiert wird, ist zunächst unklar. Eine Antwort von Meta auf eine Anfrage des Handelsblatts gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Tagus Top-Jobs Finden Sie jetzt die besten Jobs und lassen Sie sich per E-Mail benachrichtigen. Oculus Quest 2 gilt als die am weitesten verbreitete VR-Brille der Welt. Nach Berechnungen des Marktforschungsunternehmens Counterpoint Research beanspruchte Meta im vierten Quartal 2021 insgesamt 80 % des weltweiten Marktes für VR-Brillen.

2-Milliarden-Dollar-Buyout

Das Facebook-Team erwarb das Unternehmen hinter der Oculus-Brille 2014 für rund zwei Milliarden Dollar. 2016 war Oculus Rift die erste Brille für den Massenmarkt. Das neueste Quest 2-Modell ist ab 2020 erhältlich. In den USA kostet die Brille 299 US-Dollar zuzüglich Mehrwertsteuer. Analysten schätzen, dass dieser Preis niedriger ist als die Bau- und Entwicklungskosten. Der für VR-Brillen zuständige Konzernbereich Meta von Facebook hatte im vergangenen Geschäftsjahr einen Verlust von rund zehn Milliarden Dollar verursacht. Für das Unternehmen bleibe Quest 2 jedoch von hoher Priorität, da die Region im Metaverse den Grundstein für die Zukunft des Unternehmens lege, argumentiert Firmengründer Mark Zuckerberg. Gleichzeitig hat sie bereits angekündigt, dass die Region auch in den kommenden Jahren deutliche Einbußen hinnehmen wird. Auf der anderen Seite hat Meta andere Hardware-Projekte wie eine Smartwatch eingeschränkt. Zuletzt hatte der Konzern begonnen, an vielen Stellen des Unternehmens zu sparen – davon war auch der Geschäftsbereich Reality Labs betroffen. Als erste Konsequenz könnte die nächste Generation von VR-Brillen zu einem deutlich höheren Preis auf den Markt kommen. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg soll das nächste Modell Meta Quest Pro heißen und mindestens 1.000 US-Dollar kosten. Die neuen Meta-Headsets sollen im Vergleich zu den regulären Meta-Quest-Headsets eine viel bessere Grafikverarbeitung und Leistung haben, berichtet Bloomberg. Außerdem gäbe es hochauflösende Kameras, die Augenbewegungen verfolgen könnten. Auch der Konkurrent Apple könnte Anfang nächsten Jahres erstmals eine VR-Brille herausbringen, sagten mehrere Analysten unisono. Apple-CEO Tim Cook hat kürzlich Spekulationen über die Markteinführung eines Apple-Handys angeheizt. Auf die Frage nach einem Mobilteil sagte Cook gegenüber den chinesischen Staatsmedien China Daily: „Ich könnte nicht gespannter sein auf die Möglichkeiten in diesem Bereich. Bleiben Sie dran und sehen Sie, was wir zu bieten haben.“ Mehr: Inside Meta: Der Sturz der Facebook Corporation