Die harten Sanktionen sollten Russlands Wirtschaft schwächen, was den Kreml-Diktator veranlasste, umzukehren und den Krieg zu beenden. Problem: Nahezu unangetastet blieb Russlands wichtigste Einnahmequelle – der Export von mineralischen Rohstoffen. Und Deutschland ist einer der Hauptabnehmer.
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Allein seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat Deutschland 16,72 Milliarden Euro für Erdgas, Öl und Kohle nach Russland transferiert. Das geht aus Daten hervor, die vom Center for Energy and Clean Air Research (FLEISCH) veröffentlicht. Nur China (25,44 Milliarden Euro) kaufte Putin in dieser Zeit für mehr Geld Rohstoffe ab. Fast 70 Milliarden Euro sind inzwischen EU-weit in den Kriegstopf geflossen, unter dem Strich zahlen allein EU-Staaten täglich mehr als 200 Millionen Euro für Energieimporte. Trotz alledem: Seit März sind die EU-Zahlungen um rund 70 Prozent gesunken – da viele Nationen versuchen, sich von russischen Importen zu entwöhnen. Aber auch, weil durch höhere Temperaturen weniger geheizt wird.
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Anders in Deutschland: Hier sind die Menschen so abhängig von russischen Energieimporten wie letzte Woche trotz sommerlichen Wetters die Gastanks geleert – Grund sind Wartungsarbeiten an der Nord Stream-Pipeline. Seit sechs Tagen ist kein Erdgas aus Russland nach Deutschland geflossen. Auch interessant Das zeigt: Auch 143 Tage nach Kriegsausbruch ist Deutschland so abhängig von russischem Gas, dass andere Importe selbst im Hochsommer den Bedarf nicht decken können. Dass die EU ihre Zahlungen reduziert hat, bedeutet jedoch nicht, dass der Geldfluss nach Russland zu versiegen droht: Aus anderen Teilen der Welt fließt weiterhin viel frisches Geld in den Kreml, mit dem der Krieg in der Ukraine einhergeht finanziert wird. ▶︎ In den ersten 100 Kriegstagen lag der Durchschnitt bei über 900 Millionen Euro während des Tagesdie aus der ganzen Welt nach Russland strömten.